Der zwölfjährige William Wimsatt hat zufällig fotografiert, wie der Familienvater den Entenküken über die Straße hilft. Kurz darauf ist der Mann tot.
Der zwölfjährige William Wimsatt hat zufällig fotografiert, wie der Familienvater den Entenküken über die Straße hilft. Kurz darauf ist der Mann tot. TV-Sender KCRA3

Was für eine unfassbar traurige Geschichte! Ein Mann will auf einer viel befahrenen Straße nahe der Stadt Sacramento in den USA einer Entenfamilie helfen. Er steigt an einer Kreuzung aus seinem Wagen und leitet die Entenmutter mit ihren watschelnden Küken sicher auf die andere Seite. Er will verhindern, dass sie von einem Auto zerquetscht werden. Doch die herzensgute Aktion bezahlt der Mann mit seinem Leben – er wird von einer 17-jährigen Autofahrerin totgefahren.

Es war am Abend gegen 20 Uhr in der Kleinstadt Rocklin. Eine weitere Autofahrerin hatte am Straßenrand  gestoppt und dem mit einem roten T-Shirt, schwarzen Shorts und Brille bekleideten Entenretter zugerufen: „Das machen Sie toll!“ Bei ihr im Auto saß ihr zwölfjähriger Sohn William, der mit seinem Handy den guten Samariter fotografierte. Und der dann das ganze tödliche Drama mitbekam.

„Er hatte alle Entlein in Sicherheit gebracht“

Dem TV-Sender KCRA3 berichtete der Junge später: „Die kleinen Entlein hatten Probleme, den Bordstein hochzukommen. Er hat ihnen allen hochgeholfen und sie so in Sicherheit gebracht.“ Im nächsten Moment sah der Junge, wie der Mann „durch die Luft flog“. Ein Auto war wie aus dem Nichts herangerast und hatte den Vater vor den Augen seiner Kinder erfasst. William: „Ein Schuh und Socken sind vor unserem Auto gelandet. Meine Mutter ist rausgerannt und hat die Kinder des Mannes getröstet.“

Im Wagen des Retters der Entenbabys saßen seine eigenen Kinder, die offenbar den schrecklichen Ausgang der tierlieben Aktion mit ansehen mussten.

William Wimsatt (12) im TV-Sender KCRA3: Der Junge hatte den tierlieben Familienvater bei der Aktion fotografiert.
William Wimsatt (12) im TV-Sender KCRA3: Der Junge hatte den tierlieben Familienvater bei der Aktion fotografiert.  TV-Sender KCRA3

„Er war der Einzige, der aus dem Auto stieg und versuchte, ihnen zu helfen, und wahrscheinlich der netteste Mensch in der gesamten Gegend“, sagte der zwölfjährige William traurig. „Das ist nicht fair.“

Eine andere Frau erzählte dem Sender CBS 13, auch ihre Kinder hätten die Szene gesehen. „Sie sagten: ‚Oh, es ist so süß. Es ist so nett von ihm.‘ Und dann wurde er plötzlich von einem Auto angefahren.“

Laut der Polizei von Rocklin war die 17-jährige Todesfahrerin am Unfallort geblieben. „Sie kooperiert mit uns und es gibt keine Anhaltspunkte, dass sie unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol war. Es handelt sich wohl um einen sehr tragischen Unfall.“ Für das Unfallopfer kam jede Hilfe zu spät. Der Mann starb noch vor Ort.

Trauer am Unfallort, Anwohner legten Blumen und Gummienten ab.
Trauer am Unfallort, Anwohner legten Blumen und Gummienten ab. TV-Sender KCRA3

Anwohner haben für den Entenretter auf dem Bürgersteig ein provisorisches Mahnmal errichtet – mit Blumen, Dankesbriefen und kleinen Gummienten.

Lesen Sie auch: Ratten in Berlin – Krieg gegen urbane Nachbarn>>