Als falscher Hausarzt „Dr. Sascha Robert“ soll ein 35-Jähriger in Leipzug mehr als 200 Patienten betreut haben. Und das ganz ohne abgeschlossenes Medizinstudium oder Doktortitel. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Mann erhaben. Der falscher Arzt sitzt nun in Haft.
Die Staatsanwaltschaft Leipzig wirft dem Fake-Mediziner unter anderem Betrug, Körperverletzung und der Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen vor. Der 35-Jährige soll sich zwischen Juli 2020 und Februar 2021 als promovierter Arzt ausgegeben haben, obwohl er weder über ein abgeschlossenes Medizinstudium noch über eine Promotion oder eine Approbation verfügte, wie die Behörde am Freitag mitteilte.
Der Anklage zufolge soll er als falscher Hausarzt „Dr. Sascha Robert“ Patienten zahlreiche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Rezepte ausgestellt haben. In einigen Fällen soll er ihnen direkt Medikamente überreicht und sie ärztlich behandelt haben.
Die Ärztekammer hatte vor dem Fake-Arzt gewarnt
Zudem soll der Beschuldigte zahlreiche Lieferanten und Dienstleister betrogen haben, die er nicht bezahlt haben soll. Der Anklage zufolge löste er bei insgesamt 27 Firmen Bestellungen aus und nahm Dienstleistungen in Anspruch, um in Leipzig eine Hausarztpraxis einzurichten und zu betreiben. Der Schaden durch die Betrügereien beläuft sich auf rund 77.000 Euro.
Das Landgericht Leipzig muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Derzeit sitzt der Beschuldigte nach einer früheren Verurteilung wegen Betrugs in Haft.
Wie TAG24 berichtete, hatte die Sächsische Landesärztekammer (SLÄK) vor „Dr. Sascha Robert“ gewarnt, der in Leipzig eine Privatpraxis in der Dieskaustraße betrieb und später als Telemediziner Patienten behandelt haben soll. ■