Brenzliger Feuerwehreinsatz

Explosion legt Mehrfamilienhaus in Schutt und Asche, vermisste Frau tot gefunden – Gasleck gefährdet 160 Retter

Noch während des Einsatzes trat Gas aus und brachte die Retter in eine brenzlige Situation!

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Feuerwehr und Rettungskräfte stehen vor dem eingestürzten Haus im Bochumer Stadtteil Linden.
Feuerwehr und Rettungskräfte stehen vor dem eingestürzten Haus im Bochumer Stadtteil Linden.dpa/Markus Gayk

Brenzlige Nacht für 160 Einsatzkräfte der Feuerwehr Bochum (NRW): Während sie nach einer Explosion die Trümmer eines komplett eingestürzten Hauses abtrugen, trat Gas aus, hätte sich entzünden können. Doch das Haus hatte überhaupt keinen Gasanschluss. Was hat die fatale Detonation ausgelöst, bei der eine Frau ums Leben kam?

Dramatische Suche ohne Happy End: Beim Einsturz eines Hauses in Bochum ist eine Frau getötet worden. Retter fanden sie nach mehrstündiger Suche in den Trümmern. Bei der Leiche handle es sich vermutlich um die 61-jährige Hauseigentümerin, die vermisst worden war, sagte ein Polizeisprecher am frühen Mittwochmorgen. Genaueres sei erst klar, wenn die Tote geborgen und eindeutig identifiziert worden sei.

Das Mehrfamilienhaus im Stadtteil Linden war am Dienstagabend wohl nach einer Explosion komplett eingestürzt. Fotos zeigten das Ausmaß der Zerstörung: Dort, wo das zweieinhalbstöckige Gebäude stand, war nach dem Unglück nur noch ein Trümmerhaufen zu sehen. Die Straße war mit Steinen übersät. Zahlreiche Nachbarn riefen kurze Zeit später den Notruf und meldeten einen lauten Knall.

Explodiertes Haus: Person konnte sich selbst verletzt aus Trümmern befreien

Von der Besitzerin abgesehen wohnten laut Polizei in dem Haus zwei weitere Menschen. Einer von ihnen habe sich selbst aus den Trümmern befreien können und sei leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Dritte sei nicht zu Hause gewesen.

Weitere Menschen werden unter den Trümmern nicht mehr vermutet, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Simon Heußen am Mittwochmorgen. Rettungshunde hätten an mehreren Stellen angeschlagen. Diese Orte seien ergebnislos kontrolliert worden. Die Bergung der Leiche und die Aufräumarbeiten könnten noch bis in den Vormittag dauern. Feuerwehr, Rettungsdienst, Rettungshundestaffeln und Technisches Hilfswerk (THW) waren mit 160 Einsatzkräften an der Unglücksstelle.

Stadtwerke: Explodiertes Haus hatte überhaupt keinen Gasanschluss

Die Ursache für die mutmaßliche Explosion war zunächst unklar. Das Gebäude habe nach Aussagen der Stadtwerke keinen Gasanschluss gehabt, sagte Heußen. Nichtsdestotrotz seien im Kanal und in nahen Gebäuden Gas gemessen worden. Man gehe daher davon aus, dass es dort zu einem Gasaustritt gekommen sei.

Heußen hatte die Lage zuvor in einem Video auf Twitter als dramatisch beschrieben. Für die Rettungskräfte gab es demnach zwei Gefahren: Zum einen seien die Trümmer sehr instabil gewesen, es habe weitere Einsturzgefahr bestanden. Daher habe man die Einsatzstelle zunächst nicht betreten können. Zudem sei auch während des Einsatzes noch Gas nachweisbar gewesen. Die Stadtwerke waren daher mit Baggern vor Ort, um die Schieber der Gasleitungen in den Straßen zu schließen.