Vorsicht, Platzangst! Gibt's ein Klo an Bord?

Verschollen bei der Titanic: In DIESEM U-Boot sitzen fünf Menschen fest +++ Nur noch 40 Stunden Luft!

Es ist ein absoluter Alptraum: Auf dem Weg zur Titanic verschwindet ein Mini-U-Boot mit fünf Menschen. Was ist geschehen - und wie sieht es in dem Boot aus?

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Das Tauchboot Titan war auf dem Weg zur Titanic, als der Kontakt mit dem zugehörigen Schiff abriss.
Das Tauchboot Titan war auf dem Weg zur Titanic, als der Kontakt mit dem zugehörigen Schiff abriss.OceanGate Expeditions/AP/dpa

Es muss ein absoluter Alptraum sein – und obwohl jeder versucht, sich die Situation vorzustellen, können es nur die wenigsten richtig nachvollziehen. Noch immer werden fünf Menschen vermisst, die mit einem Mini-U-Boot im Atlantik nach dem Wrack der Titanic tauchen wollten. Der Kontakt mit ihrem Beiboot war bereits am Montag abgerissen, mit Hochdruck wird nach dem verschollenen U-Boot gefahndet. Aber: Wie sieht es eigentlich in dem Untersee-Gefährt aus?

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Das Mini-U-Boot trägt den Namen „Titan“ – ausgerechnet. Denn dass die Titanic, die sich mit dem Boot zumindest fünf Buchstaben teilt, nicht das glücklichste Schiff in der Geschichte der Seefahrt war, ist heute hinlänglich bekannt. In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 rammte der luxuriöse Passagierdampfer, damals eines der größten Schiffe der Welt, einen Eisberg und sank. Unzählige Menschen kamen bei der Tragödie ums Leben.

So sieht es im U-Boot aus, das auf dem Weg zur Titanic verschwand

Das Wrack der Titanic, das noch heute auf dem Meeresgrund schlummert und langsam zerfällt, übt eine gewaltige Faszination auf die Menschen auf der ganzen Welt aus – kein Wunder, dass private Unternehmen inzwischen Geld damit verdienen, Fans zum berühmten Wrack auf dem Meeresboden zu bringen.

Im Inneren des U-Bootes, das auf dem Weg zur Titanic war, geht es beengt zu. Das Foto stammt von einer älteren Expedition.
Im Inneren des U-Bootes, das auf dem Weg zur Titanic war, geht es beengt zu. Das Foto stammt von einer älteren Expedition.American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa/Archiv

Das sollte auch die „Titan“ schaffen. So viel Komfort wie auf der Titanic gibt es dafür aber nicht: Die Reisenden, die hohe Summen für das Abenteuer bezahlen, müssen auf dem Boden sitzen. Raum für Bewegung lassen die Maße nicht zu, wie die BBC am Dienstag berichtete.

Expedition zur Titanic: Hat das verschollene U-Boot eigentlich eine Toilette?

Trotz wenig Platz hat das Boot eine Besonderheit: Es gibt eine Toilette im vorderen Bereich. Wer mal muss, zieht einen Vorhang vor - und der Pilot dreht die Musik auf. Allerdings empfehle das Unternehmen, die „Ernährung vor und während des Tauchgangs einzuschränken, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass Sie die Einrichtungen nutzen müssen“. Das scheint nun umso wichtiger zu sein – inzwischen sind die Insassen des Bootes schon länger als einen Tag verschollen.

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Das Boot hat übrigens auch beheizte Wände. Das gewölbte Bullauge an der Vorderseite soll den Blick auf die Titanic ermöglichen. Vom „größten Aussichtspunkt aller bemannten Tiefsee-Tauchboote“ schwärmt das Unternehmen laut BBC. Starke Scheinwerfer an der Außenseite durchbrechen das pechschwarze Wasser in rund 3800 Metern Tiefe und beleuchten das Wrack.

Das Wrack der Titanic liegt 4000 Meter unter dem Meer.
Das Wrack der Titanic liegt 4000 Meter unter dem Meer.Woods Hole Oceanographic Institution/AP

Was wohl auf der Reise zur Titanic mit dem Boot geschehen ist? Jürgen Weber (68) war jahrelang Kommandant auf U-Booten, ist heute Chef des Verband Deutscher U-Boot-Fahrer. „In solchen Situationen ist man schnell mit den Gedanken und Gefühlen bei den Betroffenen“, sagte er der „Bild“.

Verschollen auf dem Weg zur Titanic: DAS rät ein U-Boot-Fahrer

„Ganz realistisch muss man leider davon ausgehen, dass es ein größeres Problem an Bord des Bootes gegeben hat. Dass es bislang nicht zurück an die Meeresoberfläche gekommen ist, ist kein gutes Zeichen. Es deutet möglicherweise auf einen Antriebsschaden hin.“

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Aus seiner Sicht wird in einer Situation wie dieser Panik zum großen Problem. „Es kommt darauf an, die Ruhe in der kleinen Gruppe zu wahren. Sauerstoff sparen und hoffen, dass von oben alles getan wird, um Hilfe zu bringen. So kann der Vorrat auch länger als 96 Stunden halten.“ Der Stress der Passagiere müsse auf ein Minimum reduziert werden. Auch wenn es unvorstellbar ist: Schlafen ist eine gute Idee. „Das senkt den Puls und die Atemzüge pro Minute“, sagt Weber.

Besonders dramatisch: Laut Einsatzkräften bleibt den Insassen noch etwa Luft für 40 Stunden (Stand: Dienstag, 19.45 Uhr). „Basierend auf diesem ersten Bericht wissen wir, dass noch etwa 40 Stunden Atemluft übrig sind“, sagte der Koordinator der US-Küstenwache für die Operation, Jamie Frederick, am Dienstag in Boston. Dies sei eine Schätzung auf Basis der Angaben des Betreibers, nach denen sich bei fünf Insassen genug Sauerstoff für 96 Stunden in dem kleinen U-Boot befindet.