Ewige Konkurrenten: Puma-Chef übernimmt Adidas zum kommenden Jahr
Viele kennen die Geschichte von Adolf und Rudolf Dassler. Nun kommt es zwischen ihren Konzernen zu einem beachtenswerten Personalwechsel.

Wie die Firmen Adidas und Puma zueinander stehen, ist eine in Deutschland immer wieder gerne erzählte Geschichte: Einst arbeiteten die Brüder Adolf und Rudolf Dassler eng zusammen. Gemeinsam entwarfen und produzierten sie Schuhe für Sportler, doch über die Jahre kam es zum Streit und zum ganz großen Zerwürfnis, bis beide ihr eigenes Ding machten.
Zahlreiche Dokus und mehrere Spielfilme wurden über die Brüder aus Herzogenaurach gedreht und festigten den Mythos zweier großer Rivalen, die sich noch heute in Form der Konzernzentralen von Adidas (die Firma von Adolf) und Puma (Rudolf) in der fränkischen Stadt quasi gegenüberstehen.
Umso überraschender ist eine Spitzen-Personalie, die am Dienstag die Runde machte: Der bisherige Puma-Vorstandschef Björn Gulden wird neuer Konzernchef beim großen Konkurrenten Adidas!
Puma-Chef übernimmt zum neuen Jahr Adidas
Der Wechsel an der Spitze des Sportherstellers mit den markanten drei Streifen soll am 1. Januar nächsten Jahres vollzogen, gab Adidas bekannt. Bereits am Freitag hatte Puma mitgeteilt, dass Gulden nach neun erfolgreichen Jahren das Unternehmen verlassen wird. Der bisherige Adidas-Chef Kasper Rorsted wird das Unternehmen bereits am 11. November verlassen. Bis Januar übernimmt Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die Geschäfte.
Noch-Chef Rorsted war 2016 Vorstandsvorsitzender von Adidas geworden. Nach ersten wirtschaftlichen Erfolgen, wirkte er in seinem Handeln zuletzt aber glücklos. Ihm wurden unter anderem von Großaktionären Fehler im wichtigen China-Geschäft angelastet. Auch sein Führungsstil soll in Herzogenaurach auf Kritik gestoßen sein. Zudem stiegen die Erlöse im dritten Quartal nur um vier Prozent auf 6,4 Milliarden Euro weltweit. Puma hingegen machte einen großen Sprung um 17 Prozent auf den Rekordwert von 2,35 Milliarden Euro.
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Für Björn Gulden ist es nicht der erste Seitenwechsel seiner Manager-Laufbahn. Denn der ehemalige Fußballer, der viermal für den 1. FC Nürnberg in der zweiten Bundesliga auflief, war bereits in den 1990er Jahren bei Adidas für Bekleidung und Accessoires zuständig. Zudem war er auch schon Deutschland-Geschäftsführer des Schuhhändlers Deichmann und Vorstandsvorsitzender des dänischen Schmuckherstellers Pandora sowie Manager bei der Outdoormarke Helly Hansen.