E.T. hat ungewöhnliche Fähigkeiten, die er Elliott (Henry Thomas) zeigt - eine Szene aus „E.T. - Der Außerirdische“
E.T. hat ungewöhnliche Fähigkeiten, die er Elliott (Henry Thomas) zeigt - eine Szene aus „E.T. - Der Außerirdische“ ZDF

Was Film alles kann: Ein eher eklig anmutendes Wesen mit Echsenhaut und glühendem Wurstfinger sagt einem kleinen Jungen in Kalifornien goodbye und „Ich bin immer bei dir“ – und Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind gerührt. Nach kaum einem anderen Film kamen vor Jahrzehnten so viele Menschen mit rot geheulten Augen aus den Kinosälen. 

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Vor 40 Jahren kam das amerikanische Sci-Fi-Märchen „E.T. – Der Außerirdische“ auf den Markt. Kinostart in deutschsprachigen Ländern war damals im Dezember (9.12.). ZDFneo zeigt den Klassiker nun mal wieder im Fernsehen – am 23. September, Freitagabend, um 20.15 Uhr.

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Ikonische Szenen bei Spielbergs E.T. 

Die Szene, in der ein Junge mit zugedecktem Alien im Körbchen auf einem Cross-Rad als Silhouette am Vollmond vorbeifliegt, gehört – von John Williams' pathetischen Streichern untermalt – zu den eindrücklichsten Momenten der Filmgeschichte. 

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„E.T.“ traf als Film den Zeitgeist und inspiriert bis heute Filmemacher, man denke an Ausstattung und Detailverliebtheit der aktuell weltweit beliebten Netflix-Serie „Stranger Things“.

Nach E.T. boomte BMX-Radfahren und Halloween 

Anfang der 1980er half der Kinofilm, den Trendsport BMX-Radfahren populärer zu machen - so wie Mitte des Jahrzehnts dann Marty McFly (Michael J. Fox) aus Robert Zemeckis' „Zurück in die Zukunft“ das Skateboardfahren zum Massenphänomen werden ließ.

–Der amerikanische Grusel-Feiertag Halloween, der im Film eine wichtige Rolle spielt, weil E.T. deshalb – als Gespenst verkleidet - ganz praktisch aus dem Haus geschmuggelt werden kann, ist seitdem auf der ganzen Welt und auch in Deutschland Phänomen und Brauch geworden.

Elliott von damals ist heute 51 Jahre alt 

Steven Spielberg inszenierte mit „E.T.“ eine formvollendete Fantasy-Geschichte vom guten Außerirdischen (ET: Extra-Terrestrial). Das koboldartige Lebewesen aus dem Weltall rettet nicht die Menschheit, schafft es aber, in einer von Misstrauen geprägten Welt in Kindern und einigen Erwachsenen Mitgefühl und Liebe zu wecken.

Elliott (Henry Thomas) und E.T. hoffen, dass E.T.s Leute ihn in Kalifornien abholen und mit nach Hause nehmen - 
Elliott (Henry Thomas) und E.T. hoffen, dass E.T.s Leute ihn in Kalifornien abholen und mit nach Hause nehmen -  ZDF

Als ein auf der Erde gelandetes Raumschiff überstürzt die Flucht antritt, vergessen die Außerirdischen einen der ihren. Das vergessene Wesen findet Zuflucht im Schuppen eines Hauses. Dort findet ihn der Junge Elliott (gespielt vom heute 51-jährigen Henry Thomas), nennt ihn „E.T.“ und freundet sich mit ihm an.

Trotzdem wächst das Heimweh des intelligenten, telekinetischen Besuchers aus dem Weltraum, das in den legendär gewordenen Sätzen „E.T. zu Haus' telefonieren“, „E.T. nach Haus' telefonieren“, „Telefonieren – nach Haus', nach Haus'“ gipfelt.

Die Telepathie von E.T. und Elliott hat existenzielle Folgen und endet tragisch – doch am Ende wird sogar der Tod überwunden.

Drew Barrymore als Gertie 

Das Sprechen bringt E. T. übrigens Elliotts kleine Schwester Gertie bei. Drew Barrymore verkörperte das Mädchen. Sie war damals sieben.

Sie erlitt danach ein schlimmes Kinderstar-Schicksal: Zigaretten mit neun, Alkohol mit elf, auch Marihuana und Kokain. Mit 14 machte sie eine Entziehungskur, beging einen Suizidversuch und absolvierte noch eine Entziehungskur. Mit den Eltern zerstritt sie sich, selbst vor Gericht. Mit 15 kam eine Autobiografie heraus – Titel: „Little Girl Lost“, also „Kleines verlorenes Mädchen“.

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Heute mit 47 gehört Barrymore nach wie vor zur globalen Unterhaltungsindustrie, ist gut im Geschäft, etwa mit der Netflix-Horrorcomedyserie „Santa Clarita Diet“. Kürzlich erzählte sie in der „Tonight Show“ von Jimmy Fallon, dass sie sich mit der ebenfalls vom Showbiz gebeutelten Popsängerin Britney Spears angefreundet habe. „Wir haben beide viel durchmachen müssen, wir haben einige Parallelen, die in ihren Umständen einzigartig sind.“

Drew Barrymore erzählt von ihrer Freundschaft zu Britney Spears. Hätten sie das kleine Mädchen aus E.T. erkannt? 
Drew Barrymore erzählt von ihrer Freundschaft zu Britney Spears. Hätten sie das kleine Mädchen aus E.T. erkannt?  Christopher Smith/Invision/dpa

Auch wenn „E.T.“ bloß ein Unterhaltungsfilm und Spezialeffektemärchen zu sein scheint, so hat das Werk durchaus subversives Potenzial. Denn dem Staat ist in diesem Film nicht zu trauen. Agenten, Polizei und Militär erscheinen hier als kaum zu stoppende, bedrohliche Macht. Schroff wird das Haus von Elliotts Familie in ein Hochsicherheitslabor verwandelt.

E.T. soll um jeden Preis zu Forschungszwecken in Besitz genommen werden. Am Ende gelingt aber die Flucht und der Außerirdische wird doch noch vom Raumschiff abgeholt. E.T. erlangt die Freiheit und kann nach Hause. Happy End. Mit Tränen.

Der Spielfilm „E.T. – Der Außerdirdische“ kam am 11. Juni 1982 in die Kinos der USA. Deutscher Kinostart war erst sechs Monate später. Mehr als 140 Millionen Menschen sollen den Film weltweit im Kino gesehen haben, davon laut FFA etwa 7,8 Millionen Kinobesucher in Deutschland. In der DDR feiert der Streifen laut der filmo-bibliografischen Jahresberichte erst sechs Jahre später, am 29. April 1988, Premiere.