Pendler spart dank 9-Euro-Ticket 300 Euro im Monat!

Es wäre eine Sensation! Bleibt das 9-Euro-Ticket dauerhaft? Petition fordert die Verlängerung – es werden Unterschriften gesammelt!

Uwe Rüdiger (42) aus Gera pendelte 22 Jahre lang mit dem Auto zur Arbeit, stieg nun auf die Öffis um. Und startete nach dem Erfolg des 9-Euro-Tickets eine Petition.

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Viele Menschen nutzen das neue 9-Euro-Ticket - deshalb wird nun eine Verlängerung gefordert.
Viele Menschen nutzen das neue 9-Euro-Ticket - deshalb wird nun eine Verlängerung gefordert.dpa/Monika Skolimowska

Das 9-Euro-Ticket ist ein voller Erfolg – auch wenn die Züge zu Stoßzeiten überlastet sind, beweisen viele Menschen, dass sie den öffentlichen Nahverkehr zu erschwinglichen Preisen gern nutzen wollen. Es verwundert daher nicht, dass von verschiedenen Seiten eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets gefordert wird. Ein Pendler hat nun eine Petition gestartet, sammelt Unterschriften dafür, dass der Billig-Fahrschein auch in Zukunft bleibt.

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Uwe Rüdiger (42) aus Gera pendelte 22 Jahre lang mit dem Auto zur Arbeit, unternahm private Fahrten zu Kindern oder Freundin, erzählte er der „Bild“-Zeitung. Doch nun stieg er auf die Bahn um, ließ das Auto stehen – und sparte laut eigener Aussage so rund 300 Euro im Monat. „Prozentual gesehen, haben die Verkehrsbetriebe zweistelligen Fahrgastzuwachs. Und ich habe jetzt 30 Tage erlebt, dass die Menschen gern Bahn fahren, wenn es bezahlbar ist“, sagte er dem Blatt. „Vor allem Rentner, Schüler und Pendler. Die würden auch bei 19 oder 29 Euro weiterfahren.“

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Pendler ruft Petition ins Leben, fordert Verlängerung des 9-Euro-Ticket

Deshalb rief er eine Petition ins Leben, fordert die Verlängerung des günstigen Verkehrs. „Das aktuell zeitlich bis August 2022 befristete deutschlandweit gültige 9-Euro-Ticket ist ein voller Erfolg! Das bestätigt sogar die Deutsche Bahn. Viele Verkehrsunternehmen haben Fahrgastzuwächse im zweitstelligen Bereich, und auch aktive Autonutzer steigen auf das Ticket um“, schreibt er im Text zur Petition. „Selbst der Verkehrsminister Wissing und der Finanzminister Lindner verkünden aktuell, dass dieses Ticket ein voller Erfolg ist, wollen es aber aus Kostengründen nicht fortsetzen.“

Kampf um die Plätze im Berliner Hauptbahnhof. Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket war schon im Vorfeld riesig - und viele wollen den Billig-Fahrschein nutzen.
Kampf um die Plätze im Berliner Hauptbahnhof. Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket war schon im Vorfeld riesig - und viele wollen den Billig-Fahrschein nutzen.dpa/Monika Skolimowska

Er fordert deshalb nun eine sofortige Anschlussregelung. Und dafür, dass es eine gute Idee wäre, auch weiterhin das 9-Euro-Ticket anzubieten, sieht er verschiedene Gründe. „Umsteiger vom Auto auf den ÖPNV verbrauchen mindestens 30-70 Prozent weniger Kraftstoff, das eingesparte Geld wird anderweitig für das Bruttosozialprodukt ausgegeben“, heißt es. Zudem vereinfache das Ticket die Situation – wer Öffis fährt, muss sich etwa nicht mehr durch den Tarifdschungel kämpfen.

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Zudem schreibt er: „Es werden jetzt schon hohe Mengen an Gas und Öl eingespart, Ressourcen die für den Winter anderweitig in der Industrie benötigt werden.“ Durch die vermehrte Nutzung seien zudem mehr Menschen unterwegs, sparen damit zuhause Energie ein. „Das Ticket ist ein wichtiger Bestandteil bei der Reduktion von Treibhausgasen und ein wichtiger Baustein im Umwelt- und Klimaschutz.“

Könnte der Preis des 9-Euro-Ticket auf bis zu 29 Euro steigen?

Er schlägt sogar einen Preisanstieg vor. „Maximal kann das Ticket auf 19 Euro oder maximal 29 Euro angehoben werden. Leistungsbezieher, Rentner und Schüler bezahlen weiterhin 9 Euro.“ Auch für einen erhöhten Preis würden viele das Ticket weiterhin nutzen – da ist sich Rüdiger sicher. „Nachhaltige Mobilität gehört zu einem Grundbedürfnis und ist auch im Koalitionsvertrag fest verankert.“

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Hinzu kommt: Er vermutet, dass durch den sinkenden Autoverkehr etwa auch Unfallzahlen reduziert werden. „Bisher haben fast alle ÖPNV- Anbieter das Ticket als Erfolg bewertet, daher wäre eine Einstellung ab dem September ein Rückschritt.“ Die Petition kann im Netz auf change.org unterzeichnet werden.