PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus (Symbolbild).
PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus (Symbolbild). dpa

Die Affenpockenfälle in Deutschland haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Bis zum Montag waren insgesamt 2916 Affenpockenfälle an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet worden. In fast allen Fällen handle es sich um Männer, nur sieben Infizierte seien weiblich. Bisher seien zwei Fälle bei Jugendlichen bekannt. Jetzt gab das RKI erstmals eine Affenpocken-Infektion bei einem Kind bekannt.

Danach handelt es sich um ein vierjähriges Mädchen, das in einem Haushalt mit zwei erwachsenen Infizierten in Pforzheim in Baden-Württemberg lebt.

Es habe sich bei einer „engen Kontaktperson“ im Haushalt angesteckt, teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart mit. Das Kind habe bisher keine Krankheitssymptome. Nach Bekanntwerden des Falls im Haushalt sei es vorsorglich vom Gesundheitsamt untersucht worden, per Rachenabstrich seien Affenpocken diagnostiziert worden. Außerhalb des Haushalts habe das Mädchen keine engen Kontakte.

Affenpocken: Breite Bevölkerung ist nicht gefährdet

Derzeitigen Erkenntnissen zufolge werde das Virus in diesem Ausbruch in erster Linie bei sexuellen Aktivitäten insbesondere zwischen Männern übertragen, teilte das RKI mit. Die meisten Betroffenen erkrankten nicht schwer.

Es erscheine weiter möglich, „den aktuellen Ausbruch in Deutschland zu begrenzen, wenn Infektionen rechtzeitig erkannt und Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt werden“. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung werde weiter als gering eingeschätzt.

Impfung gegen Affenpocken nur für Risikogruppen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung gegen Affenpocken aktuell nur für Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt mit Infizierten hatten. Geimpft wird mit dem Pockenimpfstoff Imvanex. Nach RKI-Schätzungen haben etwa 130.000 Menschen in Deutschland eine Indikation für eine Impfung, allerdings mangelt es derzeit noch an Impfstoff.

Wie der Tagesspiegel und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichteten, soll das besonders betroffene Berlin über den Bund noch in dieser Woche 1900 zusätzliche Impfdosen erhalten.