Erschossene Kamerafrau: Alec Baldwin übergibt der Polizei endlich sein Handy
Die Ermittler sind überzeugt, dass dieses „wichtige Informationen im Zusammenhang mit dem Tod der Kamerafrau Halyne Hutchins“ enthält.

Das Tauziehen um Alec Baldwins Handy hat ein Ende – es ist endlich in den Händen der Behörden. Vor einem Monat bekam die Polizei von Santa Fe grünes Licht vom Gericht, Alec Baldwins Handy vom „Rust“-Set einzukassieren und es zu durchsuchen. Denn die Ermittler sind überzeugt, dass dieses „wichtige Informationen im Zusammenhang mit dem Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins“ enthält.
Der Star verzögerte die Übergabe um Wochen, während er nach einer Kritikwelle darüber öffentlich versicherte: „Alle Behauptungen, ich werde der Forderung des Gerichts nicht nachkommen, sind eine Lüge und Bullshit. Ich werde das Handy übergeben, sobald sichergestellt ist, dass meine privaten Konversationen und Fotos geschützt sind.“
Alec Baldwin glaubte, die Waffe enthielt keine echte Munition
Was er am Freitag dann auch endlich tat. Er schickte sein Handy an die nahegelegenste Polizeidienststelle in Long Island. Juan Rios, Sprecher der ermittelnden Polizeibehörde in Santa Fe County: „Die Kollegen werden für uns die Daten extrahieren und diese zusammen mit dem Mobiltelefon an uns schicken.“

Rios deutete auch an, dass Baldwin erfolgreich durch seinen Anwalt vor Gericht sicherstellen konnte, dass gewisse Handy-Inhalte für die Ermittler – und somit auch für die Öffentlichkeit – tabu sind: „Es gibt Informationen auf dem Handy, auf die wir keinen Zugriff bekommen und die privat bleiben, weil sie für die Ermittlungen nicht relevant sind. Dazu gehören Nachrichten zwischen Mr. Baldwin und seinem Anwalt sowie Fotos und Kommunikationen mit seiner Ehefrau.“
Baldwin hatte Hutchins am 21. Oktober am Set seines Westerns „Rust“ mit einer versehentlich geladenen Film-Pistole erschossen. Laut Durchsuchungsbefehl bekommen die Ermittler in Santa Fe jetzt Zugriff alle für den Fall relevanten „SMS-Nachrichten, Fotos, Videos, Emails und den Internet Suchmaschinen-Verläufe“.

Baldwin war nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als einer der Produzenten beteiligt. Nach Angaben der Ermittler hatte er via E-Mail mit der Waffenmeisterin des Films über den Waffentyp diskutiert, der bei dem Dreh der Szene verwendet werden sollte.
Zuvor hatte er in einem Fernsehinterview versichert, dass ihm vor dem Dreh der Szene gesagt worden sei, die Waffe enthalte keine echte Munition, und dass er nicht den Abzug der Waffe betätigt habe. Bislang hat die Polizei in dem Fall keine strafrechtlichen Vorwürfe erhoben, schließt dies aber für keinen der Beteiligten aus.
Der Vorfall hatte Schockwellen durch Hollywood gesandt. Viele riefen dazu auf, echte Waffen von Filmsets zu verbannen.