Ermordete Luise (12) +++ Petition fordert: Verurteilt die Mörderinnen! +++ Muss die Strafmündigkeit abgesenkt werden? +++ 170.000 Menschen haben bisher unterschrieben
Die zwölfjährige Luise wurde am 11. März ermordet. Doch weil die mutmaßlichen Täterinnen jünger als 14 Jahre sind, drohen vorerst keine Konsequenzen.

Es ist ein Fall, der ganz Deutschland schockiert – und der lange nachhallen wird: Am Mittwoch verabschiedeten sich unzählige Menschen bei einer bewegenden Trauerfeier von der ermordeten Luise (12), die bereits am 11. März von zwei Mitschülerinnen (12, 13) getötet wurde. Während der Ort Freudenberg, aus dem Luise stammt, noch immer in tiefer Trauer steckt, ist klar: Die Strafverfolgung kommt an ihre Grenzen. Denn die mutmaßlichen Täterinnen sind noch nicht strafmündig. Eine Petition macht sich nun dafür stark, dass sich an der Situation etwas ändert.
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Inzwischen kommen auch immer mehr grausame Details ans Licht. Bei den Ermittlungen zum Tod der zwölfjährigen Luise in Freudenberg verdichteten sich zuletzt etwa die Hinweise, dass die mutmaßlichen Mörderinnen die Tat planten. Die beiden Mädchen sollen laut einem Bericht von RTL im Internet zum Thema Strafmündigkeit recherchiert haben.
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Fall Luise (12): Täterinnen können nicht verurteilt werden
In Deutschland können Täter, die jünger als 14 Jahre alt sind, nicht juristisch belangt werden. Eine Petition, die für den Fall von Luise (12) ins Leben gerufen wurde, soll daran etwas ändern.
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„Am 11.03.2023 begab sich Luise F. (12) aus Freudenberg nach einem Besuch bei einer Freundin auf den Weg nachhause“, heißt es im Text zur Petition. „Dort kam sie nie an.“ Am 12. März sei der Leichnam der Schülerin entdeckt worden. „Nach Ermittlungen der Polizei ist nun klar: Die 12-jährige wurde von zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren mit 75 Messerstichen ermordet.“
Luise (12) aus Freudenberg: Täterinnen wollten sie mit einer Tüte ersticken
Zuvor hätten die Täterinnen versucht, Luise mit einer Tüte zu ersticken. „Anschließend haben die Täterinnen die Eltern des Opfers angerufen und gesagt, sie sollen doch bitte Bescheid geben, wenn Luise Zuhause angekommen ist.“ Weil sie jünger als 14 Jahre alt sind, werde es keine Konsequenzen geben.
Der Mord von Luise sei aller nicht die einzige Straftat, die ohne Folgen bleibt. „Wir müssen etwas ändern, denn das Deutsche Gesetz der Strafmündigkeit wurde seit genau einem Jahrhundert nicht mehr geändert“, schreiben die Initiatoren der Petition. „Lasst uns an Luises Eltern denken, die ihr Kind auf eine tragische Weise verloren und nun niemals mehr in die Augen ihrer Tochter blicken, sie heranwachsen sehen und lachen hören können. Und diese schrecklichen Menschen, die dies getan haben, werden ein ganz normales Leben führen können.“

Als gegenteilige Beispiele werden mehrere Fälle aus dem Ausland genannt, bei denen auch jüngere Mörderinnen und Mörder verurteilt wurden, teilweise lange Freiheitsstrafen für ihre Taten bekamen – wie sie bei ihren Taten wie Erwachsene handelten. „Also Deutschland, wieso sind wir so zurückgeblieben? Ist es Faulheit? Ist es Ignoranz? Es hätte auch Ihr Kind sein können“, schreibt der Initiator der Petition. Gefordert wird eine gerechte Verurteilung der Täterinnen, die Luise (12) ermordeten – und eine Änderung im Strafmündigkeitsgesetz.
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Ermordete Luise (12): Knapp 170.000 Menschen unterschrieben die Petition
Inzwischen haben knapp 170.000 Menschen unterschrieben (Stand 25. März, 9.30 Uhr) – und die Petition wurde beim Deutschen Bundestag eingereicht. „Der Bundestag hat bestätigt, dass die Anmeldung der Petition beim Petitionsausschuss eingegangen ist“, schreiben die Initiatoren. Das nächste Ziel sind 200.000 Unterschriften.
Die Ermittlungen der Behörden im Fall Luise dauern an. Einzig von der Tatwaffe fehlt auch nach Tagen noch jede Spur. Die Ermittler haben die Suche Berichten zufolge eingestellt – und weitere Suchaktionen seien nicht in Planung, sagte Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss von der Staatsanwaltschaft Siegen. Man habe alles Menschenmögliche getan.