Erdbeobachter: So heiß war es noch nie im Juli

Grund sind neben Klimaerwärmung auch El Niño und ungewöhnlich schwache Winde

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Stattliche 45 Grad Celsius zeigt das Thermometer im spanischen Murcia an. In Südeuropa kämpfen die Menschen in diesen Tagen vielerorts mit Höchsttemperaturen. 
Stattliche 45 Grad Celsius zeigt das Thermometer im spanischen Murcia an. In Südeuropa kämpfen die Menschen in diesen Tagen vielerorts mit Höchsttemperaturen. Edu Botella/EUROPA PRESS/dpa

Der Juni 2023 verzeichnete schon einen weltweitem Temperaturrekord, der Juli wohl auch. Laut EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus dürfte der Juli 2023 der wärmste jemals gemessene werden. 

Die Welt ist nach Einschätzung des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus auf dem Weg zum wärmsten jemals gemessen Juli. Die ersten 15 Juli-Tage dieses Jahres seien die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, sagte der Direktor des Copernicus Klimadienstes C3S, Carlo Buontempo, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Phänomen El Niño und ungewöhnlich hohe Ozeantemperaturen

Gründe seien neben dem Klimawandel wahrscheinlich das Wetterphänomen El Niño und ungewöhnlich hohe Ozeantemperaturen infolge schwächerer Winde. Die Aufzeichnungen des C3S reichen bis in das Jahr 1940 zurück.

Schon der vergangene Juni war nach Auswertungen des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der weltweit wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Wie die Organisation im britischen Reading mitteilte, war der Juni 2023 global gesehen 0,53 Grad Celsius wärmer als der für den Zeitraum 1991 bis 2020 ermittelte Durchschnittswert. Damit sei der bisherige Rekord vom Juni 2019 deutlich übertroffen worden.

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Langwierige Hitzewellen in Europa, Asien und Nordamerika

Die Welt hat sich sei Mitte des 19. Jahrhunderts um fast 1,2 Grad Celsius erwärmt. Folge sind extreme Wetterphänomene wie schwere Dürren, heftigere Stürme und intensivere Hitzewellen. Asien, Europa und Nordamerika leiden derzeit unter langwierigen Hitzewellen. Die hohen Temperaturen verursachen Gesundheitsprobleme wie Hitzeschläge oder Herz-Kreislauf-Probleme, ganz zu schweigen von ihren Auswirkungen auf Gletscher.

El Niño ist ein regelmäßig auftretendes Phänomen, das weltweit für Hitze sowie Dürren in einigen Regionen der Welt und schweren Regenfällen in anderen Regionen sorgt. Da sich El Niño normalerweise erst ein Jahr nach seinem Beginn auf die globalen Temperaturen auswirkt, wird für 2024 mit einem deutlichen Temperaturanstieg gerechnet.