Angst vor einem Monster-Tsunami! : Horror-Erdbeben in Türkei und Griechenland: Mindestens 30 Tote, 900 Verletzte
Auf der griechischen Insel Samos kam es zu einem Tsunami. In der Türkei und Griechenland stürzten Gebäude ein.

Seferihisar - In der östlichen Ägäis hat es am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr (Ortszeit) ein starkes Erdbeben gegeben. Das Zentrum des Bebens mit der Stärke 6,6 habe in der Ägäis vor der türkischen Provinz Izmir und der griechischen Insel Samos gelegen, berichteten türkische und griechische Medien am Freitag. Sowohl die Türkei als auch Griechenland beklagen mehrere Todesopfer. Die EU und die Nato haben indes ihre Hilfe angeboten.
Das Beben war umso stärker zu spüren, da sich das Zentrum sehr nah an der Oberfläche befand. Auch soll es mit rund 30 Sekunden Dauer außergewöhnlich lang gewesen sein, wie das Rathaus von Samos mitteilte. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu schrieb auf Twitter, man wisse bisher von sechs eingestürzten Gebäuden und Schäden an weiteren Gebäuden. Medien berichten inzwischen von mehr als 20 eingestürzten Gebäuden.

Allein in der Türkei kamen mindestens 28 Menschen ums Leben. Mindestens 419 Menschen seien verletzt worden, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad am Abend mit. Rettungskräften war es laut Medien gelungen, 70 Menschen lebend aus den Trümmern zu bergen. Weiterhin werden Tote unter den eingestürzten Häusern vermutet.
Auf Fernsehbildern waren größere Staubwolken zu sehen, die über der Stadt hingen. Laut Medienberichten war während des Bebens Panik auf den Straßen ausgebrochen. Zeitweise seien auch die Telefonverbindungen unterbrochen gewesen. Sogar in der griechischen Hauptstadt Athen und der Bosporus-Metropole Istanbul konnten Erschütterungen gespürt werden.
Bilder aus Izmir. Video: AFP/Ali Capaci
In Griechenland war vor allem die Insel Samos betroffen, wo Medienberichten zufolge zwei 17 Jahre alte Jugendliche in der Kleinstadt Vathy starben. Das Mädchen und der Junge wurden Berichten zufolge auf dem Heimweg von der Schule von einer einstürzenden Hauswand erschlagen, als in einer engen Gasse Hauswände einstürzten. Mindestens acht weitere Menschen wurden zudem verletzt in Krankenhäuser gebracht. Einen genauen Überblick haben die Behörden noch nicht.
In der gleichen Stadt gab es zudem einen Tsunami, wie Bilder in griechischen Medien zeigten. Griechische Fernsehsender zeigten Bilder von der überfluteten Küstenpromenade, wo das Wasser Autos wegspülte.
Auch für anderen griechische Inseln wie Lesbos ging eine Tsunami-Warnung raus. Das Meer hat sich bereits weit zurückgezogen.
Während die meisten Menschen auf der Insel aufgefordert wurden, die Strände und Küsten zu meiden, wurde das Flüchtlings-Zeltlager in Kara Tepe, das direkt am Meer liegt, nicht evakuiert. Laut den Seenotrettern von „Mission Lifeline“ sagte die Polizei vor Ort, eine Evakuierung sei nicht nötig, da es schon nicht so schlimm werden würde.
Auch auf Bildern aus dem türkischen Seferihisar waren überflutete Gassen zu sehen. Experten warnten im Interview mit TRT vor einem möglichen weiteren und eutlich größeren Tsunami. Erdbeben-Institute berichten bereits über erste Nachbeben weiter westlich des Hauptbebens, mehrere davon hatten hatten eine Stärke von mehr als vier auf der Richterskala.
Video: AFP/zebercet
Potsdamer Geoforscher beobachten Ereignisse
Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam informierte am Freitagmittag über das „schwere Erdbeben mit einem Tsunami“. Nach GFZ-Berechnungen erreichten die Wellen Höhen von mehr als 1,5 Metern; sie könnten an der Küste womöglich bis zu drei Meter hoch auflaufen.
Die Europäische Union und die Nato wollen der Türkei und Griechenland nach dem schweren Erbeben in der östlichen Ägäis helfen. „Ich bin in Gedanken bei allen, die betroffen sind“, schrieb EU-Ratschef Charles Michel am Freitag auf Twitter. „Die EU hält sich bereit, Unterstützung zu leisten.“ Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg boten Hilfe an.
Bilder einer Naturkatastrophe:




