Hatay: Hier steht kein Haus mehr, tausende starben, wurden verletzt oder haben ihr Obdach verloren. Nun wird auch noch geschossen!
Hatay: Hier steht kein Haus mehr, tausende starben, wurden verletzt oder haben ihr Obdach verloren. Nun wird auch noch geschossen! dpa/Malla

Das Erdbeben-Drama in der türkisch-syrischen Grenzregion hat Orte erfasst, die seit Jahren schon unter den Auswirkungen des Syrien-Krieges sowie Kämpfe rivalisierender Gruppen zu leiden hatten. Unter anderem operiert die dem IS zugerechnete Al-Nusra-Front in den Grenzorten um Hatay, die nun von dem Erdbeben teils verwüstet wurden. Statt alles Menschenmögliche zu tun, den Menschen zu helfen, bekämpfen sich rivalisierende Gruppen und gefährden damit Einsatzkräfte aus Deutschland und anderen Ländern.

Lesen Sie auch: Wunder und Katastrophe im Erdbebengebiet: Schon 28.000 Todesopfer - aber Hamza (7 Monate) überlebte 140 Stunden unter den Trümmern >>

Wegen einer sich verschlechternden Sicherheitslage haben deutsche und andere Hilfsteams ihre Rettungsarbeiten in der Erdbebenregion in der Türkei am Samstag unterbrochen. Wie ISAR Germany und das Technische Hilfswerk (THW) mitteilten, unterbrachen beide Teams in Abstimmung mit dem türkischen Katastrophenschutz Afad ihren Einsatz, da sich die Sicherheitslage in der Region Hatay offenbar geändert habe.

„Es gibt zunehmend Berichte über Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppierungen, auch Schüsse sollen gefallen sein“, hieß es weiter. Die Such- und Rettungsteams von ISAR Germany und THW sollen deshalb vorerst im gemeinsamen Basislager bleiben. Beide Organisationen wollen ihre Arbeiten wieder aufnehmen, sobald der türkische Katastrophenschutz die Lage wieder als sicher einstuft.

Österreichisches Bundesheer setzt Rettungseinsatz nach „Zusammenstößen zwischen Gruppen“ aus

Kurz zuvor hatte auch das österreichische Bundesheer seinen Rettungseinsatz in der Türkei wegen der Sicherheitslage ausgesetzt. „Es gab Zusammenstöße zwischen Gruppen“, sagte ein Armeesprecher zur Begründung, ohne dazu nähere Angaben zu machen.

Wie der Sprecher weiter mitteilte, hielten sich die österreichischen Kräfte gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen ebenfalls „in einem Basiscamp in der türkischen Provinz Hatay auf und warten auf Anweisungen“.

Lesen Sie auch: Das große Horoskop für die ganze Woche – so stehen Ihre Sterne vom 13. bis zum 19. Februar >>

82 Soldaten und Soldatinnen der sogenannten Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) waren am Dienstag mit 45 Tonnen Ausrüstung in Hatay eingetroffen und konnten bislang neun Menschen aus den Trümmern bergen.

Bei dem verheerenden Erdbeben am Montag im syrisch-türkischen Grenzgebiet wurden nach jüngsten Angaben mehr als 24.000 Menschen getötet.