Er wartete 28 Jahre auf seine Hinrichtung: Hank Skinner hatte immer wieder seine Unschuld beteuert – nun ist er in der Todeszelle gestorben!
Hank Skinner wurde Mord an seiner Lebensgefährtin und deren Söhnen vorgeworfen. Doch die Tat bestritt er vehement!

Was für ein unglaublicher Fall: Ein vor 28 Jahren zum Tode verurteilter Mann ist in den USA im Gefängnis gestorben. Laut seinen Anwälten starb der 60-jährige Hank Skinner an Komplikationen im Zusammenhang mit einer Operation aus dem Dezember, bei der ihm ein Gehirntumor entfernt wurde. Immer wieder hatte Skinner seine Unschuld beteuert, immer wieder war seine Hinrichtung ausgesetzt worden.
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Skinner wurde vorgeworfen, am Silvester-Abend 1993 seine 40-jährige Freundin erwürgt und deren zwei Söhne erstochen zu haben. Er hatte aber nach der Tat hartnäckig seine Unschuld beteuert: Er habe sich zwar bei seiner Freundin aufgehalten, aber nach einer Mischung von Alkohol und Tabletten praktisch betäubt auf dem Sofa gelegen.
Skinner verdächtigte einen Onkel der Frau, der ebenfalls an jenem Abend anwesend gewesen sei. Er wollte erreichen, dass unter anderem Spuren auf zwei am Tatort gefundenen Messern und Abstriche vom Körper des Opfers getestet werden. Skinners Anwalt im Mordprozess habe seinerzeit weitgehend auf derartige Untersuchungen verzichtet – aus Furcht, die Ergebnisse könnten seinen Mandanten weiter belasten.
Skinner war mehrere Stunden nach der Tat mit Blut der beiden erstochenen Söhne auf seiner Kleidung in der Wohnung der Freundin festgenommen worden. Außerdem hatte er eine Schnittwunde an der Hand, die nach seinen Angaben aber von einem Glassplitter herrührte.

1995 befand ein texanisches Geschworenengericht den Mann des dreifachen Mordes für schuldig. Doch seine immer wieder geplante Hinrichtung wurde mehrfach ausgesetzt, zuletzt im Oktober 2011. Da hatte das höchste US-Gericht praktisch in letzter Minute interveniert. Skinner befand sich im Gefängnis von Huntsville schon in einer Wartezelle neben der Exekutionskammer, als die Nachricht aus Washington eintraf. Für seine Verschonung hatte sich unter anderem auch Frankreich starkgemacht. Skinner ist seit 2008 mit der Französin Sandrine Ageorges verheiratet, einer Lobbyistin für die Abschaffung der Todesstrafe.
Die Ehefrau Skinners zeigte sich erfreut über den Aufschub der Hinrichtung. „Ich bin in Tränen ausgebrochen. Er ist nicht tot, es gibt noch Hoffnung“, sagte sie nach der Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs. Die Ehe von Skinner und Ageorges existiert nur auf dem Papier, da die beiden sich bisher lediglich bei einigen wenigen Besuchsterminen sehen konnten.
Skinner hatte beim Supreme Court beantragt, dass ihm DNA-Tests gewährt werden, mit denen er seine Unschuld beweisen könne. Das Gericht sagte ihm das nicht zu, setzte aber die Hinrichtung bis zu einer Entscheidung aus, ob es seinen Fall prüfen will.
Doch darauf wartete Hank Skinner vergeblich. Nun starb er in der Todeszelle: Seine Hinrichtung wäre für den 13. September geplant gewesen.