Der französische Notarzt Frederic Mailliez versuchte Diana am Unfallort zu retten.
Der französische Notarzt Frederic Mailliez versuchte Diana am Unfallort zu retten. AP/Francois Mori

Am Mittwoch jährt sich der Todestag von Prinzessin Diana zum 25. Mal. Fans und Weggefährten erinnern sich seit Wochen an die Königin der Herzen, sprechen darüber, was sie ausmachte, und spekulieren, wie sie sich wohl in der heutigen Zeit benehmen würde. Ganz anders schaut Frederic Mailliez auf den 31. August 1997 zurück – er war der Notarzt, der noch am Unfallort um das Leben von Lady Di kämpfte.

Frederic Mailliez: Er versuchte Prinzessin Diana nach dem Unfall zu retten

„Mir ist klar, dass mein Name immer mit dieser tragischen Nacht verbunden sein wird“, sagte Mailliez gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Er selbst war gerade auf dem Rückweg von einer Party, als er im Alma-Tunnel den völlig zerstörten Mercedes liegen sah. Er sei zum Wrack gegangen, habe die Tür geöffnet. Zwei Menschen seien bereits tot gewesen, dann sei sein Blick auf die junge blonde Frau gefallen. „Sie hatte den Kopf gesenkt. Sie hatte Schwierigkeiten zu atmen. Sie brauchte schnelle Hilfe“, erinnerte sich der Mediziner.

Mailliez verständigte den Rettungsdienst und holte seinen Beatmungsbeutel aus dem Auto. Dadurch habe die Frau etwas Energie zurückgewonnen, doch sie konnte nicht sprechen. Dennoch habe er versucht, auf sie einzureden, sie zu trösten, bis der Krankenwagen kam, um sie in die Klinik zu bringen. Doch dort konnte sie nicht gerettet werden.

Wen Mailliez da vor sich hatte, will er zunächst nicht gewusst haben. „Ich weiß, es ist überraschend, aber ich habe Prinzessin Diana nicht erkannt“, sagte er. „Ich war im Auto auf dem Rücksitz und habe geholfen. Ich erkannte, dass sie sehr schön war, aber meine Aufmerksamkeit war so darauf konzentriert, ihr Leben zu retten, dass ich keine Zeit hatte, darüber nachzudenken, wer diese Frau war.“

Dianas Notarzt Frederic Mailliez: Die Paparazzi haben mich nicht gestört

Auch die zahlreichen Paparazzi, die sich im Tunnel versammelten, während er um das Leben von Prinzessin Diana kämpfte, machten ihn zunächst nicht stutzig. Einen Vorwurf will er den Fotografen übrigens nicht machen. „Sie haben mich nicht daran gehindert, Zugang zu den Opfern zu haben“, erklärte er. „Sie haben sich nicht in meine Arbeit eingemischt.“

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Das Unfallauto: In diesem Mercedes verunglückte Prinzessin Diana.
Das Unfallauto: In diesem Mercedes verunglückte Prinzessin Diana. AP/Jacques Brinon

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Als Mailliez dann aber doch erfuhr, dass es sich bei der jungen Frau, um deren Leben er kämpfte, um Lady Di handelte, sei das ein riesiger Schock gewesen, genau wie die Information, dass sie an ihren Verletzungen gestorben sei. Fragen ploppten bei ihm auf: „Habe ich alles getan, um sie zu retten? Habe ich meine Arbeit richtig gemacht?“

Frederic Mailliez und die Frage: Konnte er Prinzessin Diana wirklich nicht retten?

Das beschäftigte ihn eine ganze Weile, erklärte er. Er habe viele Gespräche mit Kollegen geführt und sich auch bei der Polizei erkundigt, ob bei den Ermittlungen herausgekommen sei, dass er die zweifache Mutter vielleicht doch hätte retten können. Alle sagten ihm, er habe alles richtig gemacht – und doch sagt er noch heute: „Ich fühle mich ein bisschen verantwortlich für ihre letzten Momente.“

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Neben Prinzessin Diana starben bei dem Unfall vor 25 Jahren auch ihr Freund Dodi Al-Fayed und der Fahrer Henri Paul. Nur Al-Fayeds Leibwächter Trevor Rees-Jones überlebte den dramatischen Unfall. Laut britischen Ermittlungen war die Ursache für den folgenschweren Unfall, dass der betrunkene Fahrer Henri Paul mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr, um verschiedene Fotografen abzuhängen.

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