Der erste komplette Tag in Freiheit

Endlich frei! So geht es Boris Becker wirklich – und so geht es jetzt für ihn weiter

Im Privat-Jet düste er zurück in die Freiheit. Was das kostete – und wie es mit dem Ex-Tennis-Star jetzt weitergeht …

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Boris Becker ist wieder auf freiem Fuß.
Boris Becker ist wieder auf freiem Fuß.Tayfun Salci/ZUMA Press Wire/dpa

Gestern Morgen gab es noch Cornflakes in der acht Quadratmeter kleinen Gefängniszelle zum Frühstück. Heute könnte bereits wieder das Lieblingsessen von Boris Becker auf dem Tisch stehen. Vielleicht aber schläft er auch einfach mal aus. Fest steht: Nach fast acht Monaten Haft in britischen Gefängnissen bricht für Boris Becker an diesem Freitag der erste komplette Tag in Freiheit seit dem 29. April 2022 an. Wie geht es dem Ex-Tennis-Star? Und wie geht es weiter?

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Über seine Auslieferung nach Deutschland will die Bild mehr wissen. Er sei in einem Geländewagen mit abgedunkelten Scheiben zum Flughafen gefahren worden. Zuvor habe er noch seine Schuhe, Jacke und Mütze an Mithäftlinge verschenkt. In einem Privat-Jet, einer Cessna Citation 680A, soll Boris Becker dann mittags vom Flugfeld in Biggin Hill nach Frankfurt geflogen sein. Der Flug habe stolze 8350 Euro gekostet.

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Elternhaus von Boris Becker umzingelt

Ob er in Deutschland zuerst seine Lebensgefährtin Lilian de Carvalho Monteiro (33) oder seine Mutter Elvira, mit der er ein sehr gutes Verhältnis hat, in den Arm geschlossen hat, ist unterdessen nicht bekannt. Auch nicht, wo der Wimbledon-Sieger zunächst untergekommen ist. Sein Elternhaus in Leimen war zumindest am Tag seiner Auslieferung komplett von Journalisten belagert. Von Boris Becker aber gab es wohl zunächst keine Spur.

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Mit solch einem Privat-Jet, einer Cessna Citation 680A, soll Boris Becker zurück nach Deutschland geflogen sein.
Mit solch einem Privat-Jet, einer Cessna Citation 680A, soll Boris Becker zurück nach Deutschland geflogen sein.IMAGO/Andreas Haas

An mangelnder Bewegungsfreiheit lag das nicht. Strafrechtlichen Einschränkungen ist Becker nicht mehr unterworfen. „Unser Mandant Boris Becker wurde aus der Haft in England entlassen und ist heute nach Deutschland ausgereist. Damit hat er seine Strafe verbüßt und ist in Deutschland keinerlei strafrechtlichen Restriktionen unterworfen“, hieß es in einer Mitteilung des Anwalts.

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Becker war Ende April von einem Gericht in London zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Teile seines Vermögens in seinem Insolvenzverfahren nicht ordnungsgemäß angegeben hatte. Seitdem saß er ein. Zuerst im berüchtigten Wandsworth-Gefängnis, später im etwas komfortableren Huntercombe Prison.

Bestes Weihnachtsgeschenk für Boris Becker

Dass Becker nun Weihnachten mit seiner Familie in Deutschland verbringen kann, verdankt er einer Sonderregel für straffällige Ausländer in Großbritannien. Demnach wird deren Haftstrafe nach einer bestimmten Zeit erlassen, wenn sie das Land umgehend verlassen. Eine Rückkehr ins Vereinigte Königreich dürfte ihm zunächst verwehrt bleiben.

Der Zeitung Mirror zufolge gilt das Einreiseverbot mindestens so lange, wie seine eigentliche Strafe gewährt hätte, also bis Ende Oktober 2024. Rechtsanwältin Gül Pinar, Mitglied des Ausschusses Strafrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV), erklärt, dass der Zeitraum normalerweise länger sei und mindestens fünf Jahre betrage.

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Boris Becker mit seiner Mutter Elvira: Bei ihr könnte er nach seiner Haftentlassung zunächst unterkommen.
Boris Becker mit seiner Mutter Elvira: Bei ihr könnte er nach seiner Haftentlassung zunächst unterkommen.IMAGO/APress

Als Fernsehexperte vor Ort beim Wimbledon-Turnier dürfte Becker also vorerst nicht mehr erscheinen. Wie er sich seine private und berufliche Zukunft vorstellt, ist bislang nicht bekannt. Der Vizepräsident des Deutschen Tennis-Bundes (DTB), Dirk Hordorff, hatte Becker jedenfalls bereits vor Wochen eine Stelle in Aussicht gestellt. „Salopp gesagt: Boris kann sich den Job aussuchen!“, hatte er der Zeitung Sport Bild gesagt.