Der umstrittene Milliardär Elon Musk: Seine Firma Neuralink bekam jetzt eine wichtige Zulassung in den USA.
Der umstrittene Milliardär Elon Musk: Seine Firma Neuralink bekam jetzt eine wichtige Zulassung in den USA. Evan Agostini/AP

Elon Musks Hirnimplantatfirma Neuralink hat nach eigenen Angaben in den USA eine Zulassung der Gesundheitsbehörde für klinische Studien am Menschen erhalten.

Dies sei ein wichtiger erster Schritt, „der es unserer Technologie eines Tages ermöglichen wird, vielen Menschen zu helfen“, schrieb das kalifornische Unternehmen am Donnerstag auf Twitter. Ziel ist es, das menschliche Gehirn mit einem Computer zu vernetzen.

Musk, der auch Twitter-Chef ist, gratulierte dem Team im Kurznachrichtendienst. Die Suche nach Probanden für die klinische Studie habe noch nicht begonnen, teilte Neuralink weiter mit. Mehr Informationen dazu gebe es bald. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA äußerte sich bislang noch nicht dazu.

Neuralink gehört zu Musks Firmenimperium

Neben dem Elektroautohersteller Tesla und der Raumfahrtfirma SpaceX gehört das Start-up Neuralink zu den eher kleinen Projekten des 51-jährigen Tech-Milliardärs Musk. Die 2016 gegründete Forschungseinrichtung entwickelt Technologien zur direkten Vernetzung von Menschen und Computern mithilfe von Hirnimplantaten.

Sie sollen etwa Querschnittsgelähmten, die weder Arme noch Beine bewegen können, ermöglichen, über die Verbindung ihrer Neuronen mit Computern beispielsweise das eigene Smartphone anzusteuern.

Zu Hirn-Computer-Schnittstellen (Brain-Computer-Interfaces, BCI) forschen seit Jahren mehrere Einrichtungen und Unternehmen. Die Idee ist, menschliche Gedanken durch technische Schaltkreise zu lesen, zu verarbeiten und in Bewegungen oder Sprache zu übersetzen.

Implantat im Gehirn soll für Bewegung sorgen

Gelingt das, könnten auf diese Weise zum Beispiel Gelähmte per Gedanken ein Exoskelett steuern oder Menschen mit Locked-in-Syndrom mit ihrer Außenwelt kommunizieren.

Für den Einsatz des Neuralink-Implantats ist laut dem amerikanischen Sender CNBC eine Operation am Hirn notwendig. Der sogenannte Link werde im Kopf mit feinen Leitungen direkt mit dem menschlichen Gewebe verbunden. Externe Geräte sollen dann kabellos angesteuert werden können.

Außer einer kleinen Narbe sollen keine Spuren bleiben

Äußerlich soll außer einer kleinen Narbe unter den Haaren später davon nichts zu sehen sein, sagte Musk 2020 bei der Vorführung eines Prototyps, den Neuralink zunächst an Schweinen testete.

Die mutmaßliche Zulassung für eine Testung am Menschen sei schon ein Erfolg, schrieb CNBC. Eine endgültige Marktzulassung für ein Produkt habe bislang kein Unternehmen, das im BCI-Bereich forscht.

Schweizer Forschern war es jüngst gelungen, einen nach einem Unfall gelähmten Niederländer mittels elektronischer Sensoren im Kopf, in der Wirbelsäule und in den Beinen wieder zum Laufen zu bringen. Die Funktionsweise der experimentellen Studie wurde jetzt im Fachjournal Nature veröffentlicht.

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