Ein Zahnarzt aus Dorsten behandelt einen Uhu in seiner Praxis. Uhu Juri hatte sich zuvor am Schnabel verletzt.
Ein Zahnarzt aus Dorsten behandelt einen Uhu in seiner Praxis. Uhu Juri hatte sich zuvor am Schnabel verletzt. dpa/Guido Bludau

Ein nicht alltäglicher Patient fand sich dieser Tage bei einem Zahnarzt aus Dorsten (Nordrhein-Westfalen) ein, weil er seinen Schnabel wohl etwas zu voll genommen hatte. Was war passiert?

Uhu Juri wollte nach Angaben seines Besitzers Ralf Lukavecz vermutlich den Hühnern des Nachbarn auf die Pelle rücken. Und das ging gründlich schief. Als er nach dem Federvieh pickte und dabei gegen ein Gitter schlug, brach bei dem sibirischen Greifvogel ein Stück vom Schnabel ab: „Ein Teil der Hornplatte ist abgeplatzt und zusätzlich auch noch die Schnabelspitze abgebrochen“, berichtete der Falkner der Marler Zeitung und der Dorstener Zeitung.

Uhu Juri nach der Behandlung beim Zahnarzt mit Falkner Ralf Lukavecz.
Uhu Juri nach der Behandlung beim Zahnarzt mit Falkner Ralf Lukavecz. dpa/Guido Bludau

Hilfe für das Beißwerkzeug kam von einem befreundeten Zahnmediziner. Dort könne er sich darauf verlassen, dass die Materialien, die auch für die Behandlung von Menschen genutzt werden, ungiftig seien, sagte der Falkner. Am Karfreitag griff dann Dentist Stefan Hüttermann zu Modelliermasse und reparierte den Vogelschnabel.

Zahnarzt: Habe noch alle zehn Finger

Über die Osterfeiertage sei seine Praxis für Patienten sowieso geschlossen gewesen. „Das ist eine schöne Sache, so was auch mal bei einem Tier zu machen“, sagte Hüttermann. Vor langer Zeit habe er bereits Abdrücke einer Dogge abgenommen. „Letztendlich habe ich immer noch alle zehn Finger, also scheint ja alles gut gelaufen zu sein“, so der Mediziner. Durch die Behandlung könne das kaputte Schnabelteil des Uhus nun wieder nachwachsen.