Von Autokino bis Zoom
Ein Lexikon zum Leben in der Corona-Krise
Neue Begriffe wie „Covidioten“, „Öffnungsdiskussionsorgien“ und „Lockdown“ sind in den letzten 100 Tagen aufgetaucht. Zeit für ein zusammenfassendes ABC nach drei Monaten Corona-Krise.

A wie Autokino: Das totgeglaubte Autokino, das eigentlich für die 1950er Jahre zu stehen schien, erlebt plötzlich wegen des praktischen Abstands eine Renaissance - vom Heino-Konzert bis zum Gottesdienst.
B wie Bergamo: Das Städtchen bei Mailand wurde zum Inbegriff einer aus der Kontrolle geratenen Epidemie mit vielen Toten und schlimmen Bildern von Särgen.
C wie Covidioten: Wort für Protestierende gegen die Corona-Maßnahmen.
D wie Drogeriemärkte: Sie waren immer geöffnet - hier wurde Klopapier und Desinfektionsmittel gehamstert. Mancher sprach schon von den neuen In-Locations - manchmal sogar mit Türstehern wie sonst bei Clubs.
E wie Erntehelfer: Wer holt in der Corona-Krise den Spargel von den Feldern? Diese Frage bewegte und sorgte am Ende tatsächlich dafür, dass viele osteuropäische Erntehelfer einreisen durften.
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F wie Flatten the curve: Die „Abflachung der Kurve“ ist eine Parole und Strategie für die öffentliche Gesundheit, um die Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus in der Covid-19-Pandemie wenigstens zu verlangsamen.
G wie Geschwurbel: Verschwörungstheorie finden viele als Wort zu viel der Ehre für die wilden Thesen und Mutmaßungen etwa von „Hygienedemos“, die manche in der Krise äußern und veranstalteten.

H wie Homeoffice, Homeschooling: Geschlossene Arbeitsstätten und Schulen führten zu stressigen Situationen für Millionen Menschen - Arbeiten zu Hause und Kinderbetreuung führten viele an ihre Grenzen.
I wie Ischgl: Traurige Berühmtheit erlangte dieser Ort in Tirol, weil sich das Coronavirus von dort über weite Teile Europas ausgebreitet haben dürfte. Vor allem bei den Après-Ski-Partys dürften sich viele Menschen angesteckt haben.
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J wie Joggen: Manche schildern Erlebnisse mit Joggern, die an ihnen vorbeipreschen und ohne jedes Problembewusstsein rumkeuchten.
K wie Kernfamilie: Begriff, der in der politischen Debatte bei den Kontaktbeschränkungen plötzlich auftauchte. Kanzleramtschef Helge Braun sagte im März zum Beispiel, Verabredungen „abseits der Kernfamilie“ gingen jetzt nun mal leider nicht.
L wie Lockdown: „Lockdown“ meint im Wortsinn eine Ausgangssperre an Gebäuden oder in bestimmten Bereichen. In der Corona-Krise steht das Wort als Synonym für die Einschränkung des öffentlichen Lebens.
M wie Mund-Nase-Schutz: Früher wurde verwundert auf Asiaten geschaut, die Masken trugen; inzwischen ist die Überheblichkeit gewichen und Millionen sehen in Bezug auf eine mögliche Tröpfcheninfektion den Nutzen eines Mund-Nase-Schutzes.
N wie Nudeln: Nudelwitze waren neben Klopapier-Gags übers Hamstern eine Zeit lang hoch im Kurs, vor allem am Anfang der Krise.
O/Ö wie Öffnungsdiskussionsorgien: Diese Kanzlerin-Wortschöpfung während einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums zu weitergehenden Lockerungen der Bundesländer löste Debatten aus. Angela Merkel machte sich Sorgen über das Risiko eines Rückfalls.
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P wie prominente Tote: Die Liste der prominenten Covid-19-Toten ist lang, zu ihnen zählen der Magier Roy Horn (von Siegfried und Roy), der „I Love Rock 'n' Roll“-Songwriter Alan Merrill, Lebensgefährte des früherem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit.
Q wie Queen: Königin Elizabeth II. rief am 5. April zum gemeinsamen Durchhalten auf. „Aber es werden wieder bessere Tage kommen, wir werden mit unseren Freunden vereint sein, wir werden mit unseren Familien vereint sein. Wir werden uns wiedersehen.“
R wie R-Wert: Der R-Wert (Reproduktionszahl)gibt an, wie viele Personen ein Infizierter im Mittel ansteckt.

S wie Social distancing: Vieles wird gern englisch ausgedrückt, als wenn es dann schöner wäre - statt „körperlichen Abstand wahren“ als Parole auszugeben, setzte sich vielfach die Formulierung der sozialen Distanz durch. Als
T wie Triage: die Entscheidung von Medizinern, wer weiter behandelt und wer aufgegeben wird.
U wie Urlaub: Der Sommerurlaub wird 2020 für die meisten anders als bislang. Wegen Unsicherheiten und Reisebeschränkungen planen Millionen höchstens einen Inlandsurlaub.
V wie Visiere: Sie werden in Gastronomie und bei Ärzten oder Friseuren als zusätzlicher Schutz genutzt. Sie sollen aber das Verströmen von Aerosolen nicht so gut abhalten wie Masken.
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W wie Wuhan: Millionenstadt in Zentralchina und mutmaßlich der Ursprungsort der Pandemie; in einer beispiellosen Aktion riegelte die chinesische Regierung die vom Coronavirus betroffene Stadt monatelang ab.
X wie XXX: Top-Level-Domain für erotische Inhalte und Sex - in Zeiten der Pandemie und des Abstandsgebots weichen viele auf Pornos aus.
Y wie Yogamatte: Geschlossene Fitnessstudios und psychische Anspannung trieben viele auf die Matte daheim für kleine Trainingseinheiten oder auch Entspannungsübungen.
Z wie Zoom: Populär gewordene Video-App, die viele nun vom Arbeiten zu Hause kennen. Was früher im Büro zwischen Kaffeeküche und Konferenztisch besprochen wurde, passiert nun am Bildschirm.