Ein Faktencheck zum Tag des Bieres
Viele Mythen haben sich rund um das Bier angesammelt. Einige von ihnen klären wir nun zum Tag des Bieres.

„Auch Wasser ist ein edler Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen.“ Diesem Sprichwort folgen offenbar viele Deutsche und konsumieren jährlich rund 100 Liter pro Kopf. Kein Wunder also, dass sich zahlreiche Mythen um das kühle Blonde ranken. Zeit für einen Faktencheck anlässlich des Internationalen Tages des Bieres am Freitag.
„Bier auf Wein, das lass sein.“
Diese Lebensweisheit stimmt nicht. Studien haben gezeigt, dass der Kater am Morgen ähnlich intensiv ist, egal welche Alkoholsorte am Vorabend zuerst konsumiert wurde. Für den Deutschen Brauer-Bund symbolisierte der Trinkspruch im Mittelalter die sozialen Unterschiede. „Bier galt damals als Getränk der einfachen Stände, Wein hingegen war der Oberschicht vorbehalten“, heißt es. Wechsel waren also nur in eine Richtung sinnvoll.
Warmes Bier hilft gegen Erkältung.
Durch den Konsum von Bier kann sich tatsächlich ein angenehm wärmendes Gefühl einstellen, sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Doch das ist trügerisch. Die Expertin rät, während einer Erkältung auf Bier und Alkohol zu verzichten. Denn: Es schwächt das Immunsystem und entzieht dem Körper Wasser.
Alkohol wirkt bei Hitze stärker.
Richtig. Bier eignet sich bei hohen Temperaturen nicht als Durstlöscher, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sagt. „Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver“, erklären die Experten. Der Blutdruck sinkt und man fühlt sich müde und schlapp. Folgen können Kreislaufprobleme oder sogar Bewusstlosigkeit sein.
Konterbier hilft gegen den Kater.
Nur kurzfristig. Zwar helfe die Zufuhr von Flüssigkeit, Kater-Symptome zu bessern, sagt der Labormediziner Nicolas von Ahsen. Der edle Tropfen helfe allerdings nur kurzfristig, indem er den dicken Schädel hinauszögere. Besser seien daher elektrolytreiche Getränke wie Fruchtsaftschorle.
Bier kann nicht schlecht werden.
Stimmt. Bier kann auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bedenkenlos getrunken werden. Der darin enthaltene Alkohol, die Kohlensäure und der Hopfen würden verhindern, dass sich schädliche Keime vermehren könnten, sagt Holger Eichele vom Deutschen Brauer-Bund.
Bier und Sport passen nicht zusammen.
Das ist teilweise richtig. Alkoholfreies Bier ist reich an Kohlenhydraten und Natrium – und damit genau das Richtige für Sportler, die beim Schwitzen Flüssigkeit verloren haben. Auf Bier mit Prozenten sollte man aber verzichten. Denn das erhöht das Verletzungsrisiko und verringert die Schlafqualität.

Deutsche trinken weltweit am meisten Bier.
Besucher des Oktoberfestes müssen jetzt stark sein: Deutschland ist nicht Bier-Weltmeister. Nach Angaben aus den nationalen Brauereiverbänden führt Tschechien mit etwa 140 Litern pro Kopf die Rangliste an – gefolgt von Österreich, wo jeder durchschnittlich 106 Liter jährlich trinkt. Erst auf Rang drei landen die Deutschen mit annähernd 100 Litern.