Mann attackiert zwei Frauen

Touristin (21) stirbt nach sexuellem Übergriff bei Schloss Neuschwanstein

Nach einem Angriff eines Mannes auf zwei Frauen ist eines der beiden Opfer gestorben.

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Touristen stehen auf der Marienbrücke vor Schloss Neuschwanstein. In der Nähe hat ein Mann zwei Frauen angegriffen und verletzt.
Touristen stehen auf der Marienbrücke vor Schloss Neuschwanstein. In der Nähe hat ein Mann zwei Frauen angegriffen und verletzt.Frank Rumpenhorst/dpa

Bei einem Besuch des weltberühmten Schlosses Neuschwanstein sind zwei junge Frauen Opfer einer Gewalttat geworden. Eine 21 Jahre alte Touristin sei danach gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Zu der Tat war es bereits am Mittwochnachmittag gekommen. In der Folge kam es zu einem Großeinsatz der Polizei rund um das Allgäuer Märchenschloss von Bayernkönig Ludwig II. 

Neuschwanstein: 21-Jährige im Krankenhaus gestorben, 22-Jährige schwer verletzt

Die 21-Jährige starb in der Nacht zum Donnerstag in einer Klinik, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Kempten sagte. Die andere, 22 Jahre alte Frau befinde sich mit Verletzungen weiterhin im Krankenhaus.

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Der 30-jährige Angreifer – ein Tourist aus den USA – soll zunächst geflohen sein, dann wurde er aber gefasst. Er befindet sich wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Am Donnerstag wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Die beiden Frauen kommen nach dpa-Informationen wie der Verdächtige auch aus den USA und waren auch als Touristinnen in Deutschland unterwegs.

Den Angaben zufolge trafen die beiden jungen Frauen am Mittwochnachmittag auf einem Wanderweg östlich der Marienbrücke in der Gemeinde Schwangau, von der man auf die Pöllatschlucht und das darüberliegende Schloss Neuschwanstein schauen kann, zufällig auf den Mann. Sie sollen sich dem 30-Jährigen angeschlossen haben und auf einem Trampelpfad zu einem Aussichtspunkt gelaufen sein. „Der Mann lotste die beiden dann unter einem Vorwand auf einen schwer einsehbaren Trampelpfad, welcher zu einem Aussichtspunkt führt“, berichteten die Ermittler.

Schloss Neuschwanstein ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bayern.
Schloss Neuschwanstein ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bayern.Frank Rumpenhorst/dpa

Neuschwanstein: Mann griff 21-Jährige an, 22-jährige Begleiterin gewürgt

Der Mann habe dann die 21-Jährige angegriffen. Als ihre 22-jährige Begleiterin einschreiten wollte, würgte er diese und stieß sie dann einen steilen Abhang in Richtung der Pöllat hinab. Die Pöllat ist ein Wildbach und verläuft in einer Schlucht unterhalb von Neuschwanstein.

Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge soll es dann zu einem versuchten Sexualdelikt an der 21-Jährigen gekommen sein. Auch diese soll der Mann den Abhang hinuntergestoßen haben. Die Frau sei nach 50 Metern neben ihrer Begleiterin zum Liegen gekommen.Die Bergwacht musste gerufen werden, um die beiden verletzten Frauen zu bergen.

Die 22-Jährige war ansprechbar und kam in ein Krankenhaus. Die Jüngere musste schwer verletzt mit einem Hubschrauber in eine Klinik gebracht werden. In der Nacht zum Donnerstag starb die 21-Jährige. 

Die Kriminalpolizei hat mittlerweile die Untersuchung übernommen. Bei der Arbeit am Tatort wurde sie wegen des steilen Geländes dort von speziellen Kräften der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei unterstützt. Laut Hörmann steht weiterhin die Spurensicherung im Vordergrund. „Wir sind am Anfang der Ermittlungen.“ Es müsse noch genau herausgefunden werden, was geschehen ist.

Die Polizei hofft nun darauf, dass andere Besucher des Schlosses Hinweise geben können, um die Tat rekonstruieren zu können. Zeugen, welche die Tat beobachtet oder im Vorfeld etwas gesehen haben, sollen sich melden. Zudem können Fotos oder Videos, die am Mittwoch im Umfeld des Schlosses gemacht wurden, über eine Internetseite an die Polizei geschickt werden. Die Beamten wollen dann prüfen, ob auf den Bildern die Frauen oder der US-Amerikaner zu sehen sind.

Bürgermeister von Schwangau reagiert tief betroffen

Nach dem tödlichen Angriff beim Schloss Neuschwanstein in Schwaben hat sich der Bürgermeister der Gemeinde Schwangau, Stefan Rinke, tief betroffen gezeigt. „Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien“, sagte er am Donnerstag dem Radiosender „Antenne Bayern“. Eine solche Straftat habe es bisher in Schwangau nicht gegeben. Es handele sich um einen „schockierenden Einzelfall“, der sich nicht auf die allgemeine Sicherheitslage in Schwangau auswirke, betonte er.