Noch ein irrer Verbrecher

Messer-Amok in Hamm: Mindestens vier Verletzte, Studenten überwältigen den Täter!

An einer Hochschule in Hamm hat ein Mann mit einem Messer mehrere Menschen verletzt.

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Hamm: Einsatzkräfte der Polizei sind auf dem Gelände der Hochschule Hamm-Lippstadt.
Hamm: Einsatzkräfte der Polizei sind auf dem Gelände der Hochschule Hamm-Lippstadt.dpa/Andreas Rother/Westfälischer Anzeiger

An der Hochschule Hamm-Lippstadt hat ein 34-jähriger Mann mit einem Messer vier Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Bei den vier Verletzten handele es sich um drei Frauen und einen Mann. Bei einem Opfer seien die Verletzungen so gravierend, dass es mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden musste, sagte ein Polizeisprecher.

Vor dem Hörsaal von Studenten gestellt

Der Messer-Angreifer konnte von Studenten überwältigt und festgehalten werden, bis Polizisten eintrafen und ihn festnahmen.

Die Polizei war am Freitagnachmittag im Großeinsatz, und auch auch mit Spezialkräften vor Ort. Ein Polizeisprecher gab Entwarnung und sagte, man gehe nicht davon aus, dass auf dem Campus noch eine Gefahr bestehe. Heißt, der 34-Jährige war ein Einzeltäter. Ob er selbst Student an der Hochschule ist oder war, sei ebenso unklar wie mögliche Hintergründe des Angriffs.

Der Mann war gegen 15.30 Uhr in das Gebäude der Hochschule gegangen und habe auf den Fluren Menschen mit einem Messer angegriffen. Dann habe er einen Hörsaal angesteuert. Dort sei er von den Studenten überwältigt worden.

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Messerstecher von Hamm psychisch krank?

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund sagte am Freitagabend, es gebe Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Der 34-Jährige soll deshalb am Samstag von einem Psychiater untersucht werden. Es gebe keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund oder auf Mittäter. Er habe in einem Studentenwohnheim gewohnt, sagte der Sprecher weiter. Die Wohnung sei durchsucht worden.

Vier Verletzte in Hamm - drei Frauen, ein Mann

Bei den vier Verletzten handele es sich um drei Frauen und einen Mann. Eines der Opfer musste wegen der Schwere der Verletzungen mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Eine Frau schwebte am Freitagabend nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dortmund in Lebensgefahr.

Im Kurznachrichtendienst Twitter warnten die Einsatzkräfte: „Wir sind mit starken Polizeikräften vor Ort und bitten Sie, diesen Bereich zu meiden.“ Im Laufe des Nachmittags übernahm die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen.

Die Hochschule öffnete zur Versorgung der geschockten Studenten die Mensa. Es gehe darum, „die Studenten bestmöglich aufzufangen“, sagte Hochschul-Kanzlerin Sandra Schlösser dem „Westfälischen Anzeiger“. Es gebe kostenlose Getränke, Seelsorger sollten die Studierenden betreuen.

Spezialkräfte der Polizei sind auf dem Gelände der Hochschule Hamm-Lippstadt im Einsatz.
Spezialkräfte der Polizei sind auf dem Gelände der Hochschule Hamm-Lippstadt im Einsatz.dpa/Andreas Rother/Westfälischer Anzeiger

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Die Hochschule Hamm-Lippstadt gibt es seit 2009 an den beiden Standorten Hamm und Lippstadt. Der Campus in Hamm liegt im Osten der Stadt. Aktuell hat die Hochschule an beiden Standorten zusammen 5600 Studenten. Hamm am Ostrand des Ruhrgebiets hat knapp 180 000 Einwohner.