Rettungskräfte stehen am Legoland.
Rettungskräfte stehen am Legoland. dpa/Mario Obeser

Wieder ein Achterbahn-Drama in Deutschland.  Bei dem Unfall auf dem Fahrgeschäft im Legoland im schwäbischen Günzburg wurden 31 Menschen werden verletzt, einer davon schwer. Bei den Verletzten handelt es sich um zehn Kinder, einen Jugendlichen und 20 Erwachsene, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West nach dem Unfall am Donnerstag mitteilte. Zunächst war von 34 Verletzten die Rede gewesen.

Laut Polizei hat ein Achterbahnzug stark abgebremst, ein weiterer Zug ist an der Ein- und Ausstiegsstelle auf diesen aufgefahren.  Drei Rettungshubschrauber waren im Einsatz, Feuerwehr und Rettungsdienst rückten zu einem Großeinsatz aus.

Einer Sprecherin des Legolandes zufolge geschah der Unfall im Bahnhofsbereich der Achterbahn „Feuerdrache“. Alle verfügbaren Rettungskräfte des Legolandes seien im Einsatz gewesen. Da sich die Sicherungsbügel der Bahnen mit jeweils bis zu 20 Plätzen nach dem Unfall nicht öffnen ließen, dauerte die Bergung der Passagiere, darunter auch Kinder, einige Zeit. Der Freizeitpark blieb trotz des Unfalls zunächst geöffnet. Warum die Züge der Achterbahn zusammenstießen, blieb zunächst unklar.

Der „Feuerdrache“ steht seit dem Eröffnungsjahr 2002 im bayerischen Freizeitpark. Auf den 450 Metern Streckenlänge erreicht die Bahn laut Experten eine Höchstgeschwindigkeit von 56,5 Stundenkilometern. Nach Parkangaben fährt die Achterbahn bis zu acht Meter pro Sekunde schnell, was rund 29 Kilometern in der Stunde entspricht.

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im Legoland kam es zu dem Unfall.
im Legoland kam es zu dem Unfall. dpa/Stefan Puchner

Achterbahn „Feuerdrache“: Warum kollidierten die Züge?

Die Bahn führt zunächst durch einen überdachten, abgedunkelten Bereich des Parks. Im Verlauf der Fahrt geht es dann an der frischen Luft über eine Strecke mit Gefällen und einigen Kurven.

Die Schwerverletzten wurden in ein Krankenhaus eingeliefert.

Am vergangenen Samstag hatte es in einem Freizeitpark in Klotten an der Mosel in Rheinland-Pfalz einen tödlichen Vorfall bei einer Achterbahnfahrt gegeben. Eine 57-jährige Frau war aus der fahrenden Attraktion gestürzt. Sie erlitt tödliche Verletzungen. Warum die Frau aus der Achterbahn stürzte, ist noch unklar. Der Park hat seit Dienstag wieder für Besucher geöffnet, die Achterbahn blieb aber zunächst stehen. Grund dafür war, dass der Landkreis den Betrieb der Bahn vorübergehend untersagt hatte.

Rettungshubschrauber sind auf einem Feld in der Nähe des Legolands gelandet.
Rettungshubschrauber sind auf einem Feld in der Nähe des Legolands gelandet. dpa/Stefan Puchner

Pro Saison mehr als eine Million Gäste

Das Legoland war 2002 an der Autobahn 8 (Stuttgart-München) eröffnet worden. Günzburg hatte sich gegen rund 300 andere mögliche Standorte in aller Welt - darunter Tokio - durchgesetzt. Inzwischen gibt es zehn Themenbereiche mit mehr als 60 Attraktionen in dem Park. Zum Legoland gehört auch ein eigenes Feriendorf für Kurzurlauber.

In dem Günzburger Legoland arbeiten während der Saison rund 1100 Mitarbeiter. Nach der Eröffnung hatte der Park zunächst pro Saison etwa 1,3 Millionen Gäste vermeldet, später gab das Unternehmen keine genauen Besucherzahlen mehr bekannt.

Legoland: Neue Achterbahn wird gebaut

Zum Betreiber Merlin Entertainments mit Sitz in England gehören neben dem deutschen Legoland-Park noch zahlreiche weitere Freizeitparks. Nach Angaben des Unternehmens zählen 140 Einrichtungen zu dem Konzern.

Derzeit wird in dem Legoland eine neue Achterbahn gebaut. Im kommenden Jahr soll ein neues Themengelände mit der Bahn eröffnet werden. Mit mehr als 15,5 Millionen Euro sei dieser Teil die größte Einzelinvestition des Betreibers Merlin Entertainments in den Freizeitpark seit der Eröffnung vor 20 Jahren, berichtete Legoland vor wenigen Monaten. Die neue Achterbahn soll so gebaut werden, dass auch Grundschulkinder damit fahren dürfen.