Todes-Drama in Chemnitz

Drogen-Party läuft aus dem Ruder: zwei Schwerverletzte, mutmaßlicher Täter rammt sich bei Flucht Messer in den Hals

Ein Ehepaar beschwert sich über Lärm in der Nachbarwohnung. Der Streit endet in einem tödlichen Blutbad.

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Notärzte und Sanitäter versorgen die Schwerverletzten vor dem Haus.
Notärzte und Sanitäter versorgen die Schwerverletzten vor dem Haus.imago/HärtelPRESS

Ein Streit um Lärm in einem Chemnitzer Mehrfamilienhaus ist in der Nacht zum Dienstag tragisch eskaliert. Am Ende liegen drei Menschen mit Stichverletzungen am Boden. Einem leblosen jungen Mann, der im Hauseingang lag, konnte auch ein Notarzt nicht mehr helfen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Chemnitz mitteilten. Zwei Nachbarn, eine 65-jährige Frau und ein 59-jähriger Mann, wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Sie hatten zuvor wegen des Lärms in dem Haus nach dem Rechten gesehen. Mehrere Bewohner hatten kurz vor 2.00 Uhr den Notruf wegen des Krachs gewählt.

Messer bohrte sich bei unglücklichem Fenstersturz in den Hals

Die Geschehnisse seien noch nicht ganz geklärt, dazu werde ermittelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen zwei junge Frauen und zwei junge Männer in einer elterlichen Wohnung gefeiert haben. Es habe einen lautstarken Streit zwischen den Männern gegeben, im Zuge dessen einer am Boden lag. Der andere wurde später von der Polizei im Umfeld des Gebäudes gestellt. „Bild“ berichtet, dass Alkohol und Drogen im Spiel waren. Einer der jungen Leute soll auf das Ehepaar eingestochen haben, als dieses sich über den Lärm beschwerte. Der mutmaßliche Täter sei bei der Flucht aus dem Fenster unglücklich gestürzt, das Messer habe sich in den Hals gebohrt und er sei gestorben.

Die Situation sei schwierig, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz. Die Ermittler hoffen nun auf Zeugenaussagen und Spurensicherung, um den konkreten Ablauf und die jeweiligen Tatbeteiligungen zu rekonstruieren. Zudem wurde eine Sektion des Toten angeordnet.