Klein, kleiner, noch kleiner – in Paris werden zahlreiche Ein-Zimmer-Wohnungen vermietet, die unvorstellbar und oft auch unzulässig winzig sind.
Klein, kleiner, noch kleiner – in Paris werden zahlreiche Ein-Zimmer-Wohnungen vermietet, die unvorstellbar und oft auch unzulässig winzig sind. IMAGO / Manngold

Es ist einfach unglaublich und fast unvorstellbar, wie dreist Vermieter sein können: Ein solcher vermietet in Paris eine 4,7 Quadratmeter kleine Wohnung und verlangt dafür sogar satte 550 Euro. Endlich greift die Stadt ein.

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Klein, kleiner, noch kleiner – in Paris werden zahlreiche Ein-Zimmer-Wohnungen vermietet, die unvorstellbar und oft auch unzulässig winzig sind. In einem haarsträubenden Fall geht die Stadt nun gegen die Vermietung eines 4,7 Quadratmeter großen Appartements vor, für das ein Kellner eine Monatsmiete von 550 Euro bezahlt, wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtet.

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50 Zentimeter Platz zwischen Matratze und Zimmerdecke

Wenn der 42-Jährige auf sein Hochbett klettert, ist Akrobatik gefragt, denn es gibt nur 50 Zentimeter Platz zwischen Matratze und Zimmerdecke. „Ich komme nur zum Schlafen her, ansonsten ist es deprimierend“, meint er. Seit vier Jahren wohnt er nun schon so. Die Stadt hat das ehemalige Dienstmädchenzimmer im Erdgeschoss in der Rue des Vignolles, wenige Meter von der Place de la Réunion entfernt inzwischen für unbewohnbar erklärt und will dem Kellner zivilrechtlich beistehen. „Es ist wie in einem Grab zu leben“, erzählt der nun Wohnungslose.

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Dieser Screenshot zeigt Kellner Massi in seiner Mini-Wohnung.
Dieser Screenshot zeigt Kellner Massi in seiner Mini-Wohnung. Le Parisien

Das Gesetz schreibt eigentlich vor, dass eine Wohnung mindestens aus einem Hauptraum mit einer Oberfläche von mindestens neun Quadratmetern, einer Deckenhöhe von wenigstens 2,20 Meter oder einem Volumen von 20 Kubikmetern bestehen muss. In diesem Fall hatte die Vermieterin einfach ein Volumen von 24 Kubikmetern in den Mietvertrag geschrieben, das Doppelte der tatsächlichen Größe, wie die Zeitung schrieb. Kellner Massi, der aus Algerien stammt, zahlte 2018 bei seiner Ankunft in Paris 300 Euro an eine Immobilienagentur, mit sechs anderen Kandidaten stand er für das Zimmer an.

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Vermieterin schummelte beim Mietvertrag

Der Fall von Massis Mini-Zimmer illustriere die Wohnungskrise in Frankreichs Hauptstadt, sagte der Sprecher des Vereins „Recht auf Wohnen“ (DAL), Jean-Baptiste Eyraud, dem „Parisien“. Vermieter nutzten dies aus und böten unmögliche Quartiere an. Wie ein Verantwortlicher der Wohnbehörde der Stadt erklärte, gibt es in Paris 58 000 frühere Dienstbotenzimmer, die sogenannten chambres de bonne, die weniger als acht Quadratmeter groß seien und teils auch vermietet würden.

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