Skurriler Vorschlag oder gute Idee?
Drei Stunden Zwangspause: Amtsärzte fordern spanische Siesta für Deutschland!
Weil die Sommer auch in Deutschland heißer werden, bringen Mediziner das spanische Arbeitszeitmodell ins Gespräch. Aber: Ist das wirklich eine gute Idee?

Selbst der überzeugteste Klimawandel-Leugner kann es inzwischen nicht mehr abstreiten: Die Sommer werden auch in Deutschland immer heißer! Erst am vergangenen Wochenende ächzte das ganze Land unter Temperaturen, die bereits an der 40-Grad-Marke kratzten. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Da wirkt der Vorschlag, der nun von Deutschlands Amtsärzten kommt, geradezu himmlisch: Bekommt Deutschland im Sommer bald eine Siesta nach spanischem Vorbild?
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Drei Stunden Pause: Ärzte bringen Siesta für Deutschland ins Gespräch
Angesichts der immer höher kletternden Temperaturen haben Deutschlands Amtsärzte jetzt die Einführung der Arbeitsweise angeregt, die man bisher etwa aus Spanien kennt. „Wir sollten uns bei Hitze an den Arbeitsweisen südlicher Länder orientieren: Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags Siesta machen ist ein Konzept, das wir in den Sommermonaten übernehmen sollten“, sagte Johannes Nießen, der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
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Die klassische Siesta ist nicht nur in Spanien verbreitet, sondern unter anderem auch in Portugal, im Süden von Italien und in Griechenland – dort nur unter anderen Namen. In Spanien wird etwa gegen 14 Uhr das Mittagessen eingenommen, anschließend folgt die längere Pause, die die Mittagshitze überbrücken soll. Sie dauert bis 17 oder 18 Uhr an. Anschließend wird die Arbeit wieder aufgenommen, bis etwa 21 Uhr.
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Nicht alle Menschen in Spanien sind von der Siesta wirklich begeistert
Allerdings ist die Siesta auch in Ländern wie Spanien nicht bei allen Menschen beliebt. In einem Bericht des Spiegel erklärte etwa eine Angestellte eines Küchenstudios, sie werde jeden Tag um 14 Uhr „in die verdammte Zwangspause entlassen“. Das nehme ihr ein Stück ihres Lebens weg – und verkürze letztlich auch die Zeit mit der Familie. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Proteste: So kämpfte die Vereinigung zur Rationalisierung der Zeiten (ARHOE) darum, dass die Arbeitszeiten an jene anderer Länder angeglichen werden.
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Der Begriff „Siesta“ bezieht sich übrigens nicht, wie es oft angenommen wird, auf die komplette Mittagspause: Das Wort kommt vom lateinischen „sexta hora“ und bezeichnet die sechste Stunde nach Sonnenaufgang – die besonders heiße Mittagszeit, in der vor allem die Arbeit im Freien sehr anstrengend ist.
Vor allem in dieser Zeit leiden viele Arbeitnehmer. „Bei starker Hitze sind Menschen nicht so leistungsfähig wie sonst. Schlechter Schlaf bei fehlender Abkühlung in der Nacht führt zusätzlich zu Konzentrationsproblemen“, sagt Nießen. Komplexe Arbeitsanforderungen sollte man daher lieber in die frühen Morgenstunden verschieben, ergänzt der Mediziner.
Diese Hitze-Regeln wünschen sich Ärzte für deutsche Unternehmen
Und es gibt noch andere Hitze-Regeln, die sich die Mediziner wünschen. Es brauche in Büros etwa ausreichend Ventilatoren und die Erlaubnis für leichte Kleidung, auch wenn die Kleiderordnung des Unternehmens etwas anderes vorsieht. Wichtig sei auch, grundsätzlich viel mehr zu trinken und leichtes Essen in mehreren kleineren Portionen zu sich zu nehmen. „Ein kaltes Fußbad unter dem Schreibtisch wäre eine weitere Möglichkeit, um im Homeoffice für Abkühlung zu sorgen.“
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