Ein Blaulicht der Polizei (Symbolbild).
Ein Blaulicht der Polizei (Symbolbild). Foto: imago images/Ralph Peters

Eine der letzten Nächte des vergangenen Jahres endete für einen 38-jährigen Mann aus Lübeck tödlich. Er erlag drei Schüssen in den Rücken, die ein 57-Jähriger auf ihn abgefeuert hatte. Dabei hatte alles eigentlich harmlos begonnen.

Der 38-Jährige war in der Nacht zum 30. Dezember mit einem Freund offenbar aus Neugier über ein Kellerfenster in eine Villa eingestiegen, die mit ihrem verwilderten Garten und der heruntergekommenen Fassade völlig unbewohnt aussah. Wie ein sogenannter Lost Place, ein verlassener Ort, der Schaulustige anzieht. Doch dieser Ort war nicht verlassen, sondern das Haus eines 57-jährigen Waffennarren.

In der zweiten Etage des Hauses trafen die beiden Schaulustigen auf den Hausbesitzer und ergriffen die Flucht. Doch der 57-Jährige verfolgte die beiden mit einer Schusswaffe in der Hand. Den 38-Jährigen trafen drei Schüsse in den Rücken, es gelang ihm noch, sich auf die Straße zu schleppen, dort brach er zusammen. Nachbarn alarmieren den Notarzt, doch in der Klinik stirbt er. Sein Begleiter konnte fliehen.

Kurz nach der Tat rückte ein SEK der Polizei vor der verfallenden Villa an. Der 57-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen. Im Haus werden mehrere Schusswaffen, eine Munitionskiste und eine Handgranate sichergestellt. Noch am Silverstertag erließ ein Richter Haftbefehl wegen Totschlags gegen den Mann. 

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Was das Einsteigen der beiden Männer in die Villa angeht, gehen die Ermittler nicht von einem Einbruchsversuch, sondern Hausfriedensbruch aus. Sie waren mit dem Fahrrad unterwegs und hatten nichts dabei, um etwaiges Diebesgut abzutransportieren. Sie schienen sich nur am vermeintlichen Lost Place umschauen zu wollen. Einer bezahlte das mit seinem Leben.