Eibsee am Fuß der Zugspitze

Drama in Bayern: 16 Menschen in zugefrorenem See eingebrochen

Dramatische Rettungsaktion am Fuß der Zugspitze. Trotz milder Temperaturen gingen Leute aus den zugefrorenen Eibsee - und brachen ein.

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Der Eibsee in Bayern, teils mit Eis bedeckt. Mehrere Menschen sind hier ins Wasser eingebrochen.
Der Eibsee in Bayern, teils mit Eis bedeckt. Mehrere Menschen sind hier ins Wasser eingebrochen.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Rettungs-Drama am Fuße der Zugspitze! Mehrere Menschen waren auf dem teils zugefrorenen Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen ins Wasser eingebrochen. Ein Großaufgebot von Rettungskräften samt Hubschraubern kam zum Einsatz. Eine Person musste reanimiert werden.

Das Bayerische Rote Kreuz spricht von insgesamt 16 Personen, die am Donnerstag in den Eibsee eingebrochen seien. Elf von ihnen galten als leicht verletzt, zwei als mittelschwer verletzt. Insgesamt vier Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Laut einem Sprecher der Integrierten Leitstelle (ILS) Oberland musste ein Mensch reanimiert werden.

Bis auf die vier Verletzten, die ins Krankenhaus kamen, wurden die Geretteten im Hotel am Seeufer betreut. Rettungskräfte blieben noch am Ort des Unglücks nahe der Zugspitze. „Wir gehen davon aus, dass alle geborgen werden konnten. Wir müssen das aber noch verifizieren“, sagt eine Polizeisprecherin am Donnerstagnachmittag. Die Mehrzahl der eingebrochenen Personen konnte sich selbst retten, wie die Polizei mitteilt.

Trotz milder Temperaturen auf der Eisfläche

Aufnahmen einer Wetter-Webcam des nahegelegenen Hotels zeigten am frühen Nachmittag, dass mehrere Menschen trotz Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und bei strahlendem Sonnenschein auf der zugefrorenen Fläche unterwegs waren. Später waren dort auch Rettungskräfte zu sehen.

Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes waren unter anderem drei Rettungshubschrauber, sieben Rettungswagen und zwei Krankentransporter, Wasser- und Bergretter im Einsatz. Zur Betreuung der Retter, Zeugen und Betroffenen waren auch Experten für psychosoziale Notfallversorgung vor Ort.

Der malerische Eibsee im oberbayerischen Grainau ist bei Ausflüglern und Touristen sehr beliebt. In der Region war heute frühlingshaftes Wetter. In Bayern sind aktuell Faschingsferien, entsprechend viele Ausflügler sind unterwegs.

Über die Gefahr, zugefrorene Seen zu betreten, wenn sie nicht offiziell freigegeben sind, wird immer wieder informiert. „Es besteht Lebensgefahr, wenn man sich auf diese Eisflächen begibt“, warnte der Landesvorsitzende der Wasserwacht Bayern, Thomas Huber. „Bricht man ein, so erleidet man innerhalb weniger Minuten einen Kälteschock, der zum Ertrinken führen kann.“■