Lücken in der Erfassung
Doppelt so hoch: Forscher schätzen 6,9 Millionen Corona-Todesfälle
Lücken in der Erfassung könnten auch in Deutschland zu einer gewissen Dunkelziffer bei den Corona-Toten geführt haben. In einigen anderen Ländern soll sie noch erheblich größer sein.

Forscher der Universität Washington im gleichnamigen US-Bundesstaat gehen von erheblich mehr Corona-Toten weltweit aus als offizielle Zahlen wiedergeben. Schätzungen des Uni-Instituts IHME hätten ergeben, dass weltweit 6,9 Millionen Menschen durch eine Infektion mit dem Coronavirus gestorben sein dürften, erklärte dessen Direktor Christopher Murray am Donnerstag (Ortszeit). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab die Zahl der weltweiten Coronatoten am selben Tag mit rund 3,2 Millionen an.
Überall Lücken bei der Erfassung der Corona-Toten
In fast jedem Land der Welt gebe es signifikante Lücken bei der Erfassung der Todesfälle, es gebe aber deutliche Unterschiede zwischen den Ländern, erklärte das Institut. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland rund 120 700 Menschen infolge einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 starben. Die WHO gibt die Zahl mit über 84 000 an. Global betrachtet stehe Deutschland mit Blick auf die Erfassung nicht schlecht da, sagte Murray.
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Im Fall von Russland unterscheiden sich die offiziellen Angaben (WHO: rund 112 000) besonders stark von der Schätzung des Instituts (rund 593 600 Tote). In den USA schätzen die Forscher die Zahl der Toten auf rund 905 300 (WHO: rund 573 000). Im Fall von Indien gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten mit rund 654 400 fast dreimal so hoch ist wie erfasst (WHO: rund 230 000).
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Die Forscher leiteten ihre Schätzungen aus der Übersterblichkeit ab: Die ergibt sich, wenn man die erwarteten Todesfälle durch alle Ursachen in einem bestimmten Zeitraum vor der Pandemie mit den tatsächlichen Todesfällen in der Pandemie vergleicht. Bei der Betrachtung der Übersterblichkeit wurde berücksichtigt, dass es in der Pandemie eine Verschiebung bei den Todesursachen gab. So kam es wegen der eingeschränkten Mobilität zu weniger Unfällen im Straßenverkehr. Zugleich kam es etwa zu Verzögerungen bei der Behandlung anderer Krankheiten. Nach Berücksichtigung dieser Faktoren schätzten die Wissenschaftler die Zahl der Todesfälle, die nur auf eine Covid-19-Erkrankung zurückzuführen sein dürften, auch wenn diese nicht immer als solche erfasst wurden.