Donaldisten und Biker als Hasen – diese Vereine sind kein Scherz
Mehr als 600.000 Vereine gibt es Deutschland: Ein paar besonders kuriose stellen wir hier vor.

Motorradfahrer in Hasenkostümen, Männer und Frauen, die lieber die Sense zur Hand nehmen als den Rasenmäher, oder Herren mit aufwendig gestylten Bärten: Unter den Hunderttausenden Vereinen in Deutschland gibt es durchaus kuriose. Mitunter verstecken sich hinter vielversprechenden Namen ernste Absichten. Ein Überblick:
Sensenverein Deutschland: Von wegen Rasenmäher oder Rasentrimmer. Wiesen werden bei den Mitgliedern per Hand gemäht – mit der Sense, so wie früher, als auf den Dörfern noch fast jeder Heu fürs Vieh gemacht hat. Für den Verein ist Sensenmähen nicht nur ein Beitrag für die Gesundheit, sondern auch noch effektiv: Um Bäume herum oder an Steilhängen sei die Sense schneller. Und weil sie keinen Lärm macht, könne Gras auch an Feiertagen und Sonntagen gemäht werden.
Klub langer Menschen Deutschland: Nichts für kleine Leute ist dieser Verein. Frauen müssen mindestens 1,80 und Männer 1,90 Meter groß sein, um Mitglied zu werden. Die „überdurchschnittliche Körpergröße“ soll laut Selbstbeschreibung des Vereins aber die einzige Gemeinsamkeit aller Mitglieder sein. Er versteht sich als Plattform Hochgewachsener, die sich bei Treffen austauschen können – zum Beispiel darüber, wo es Schuhe, Hosen oder Betten in Übergröße gibt.
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Verein gegen betrügerisches Einschenken: Wie voll ist mein Bierkrug beim Oktoberfest? Die Mitglieder haben öfter mal getestet, ob tatsächlich der versprochene Liter in München ausgeschenkt wird. Die Antwort: nicht immer. Der Verein verfolgt laut Satzung im „Dienste des Verbraucherschutzes“ den Zweck, „ganz allgemein gegen das noch immer weit verbreitete schlechte Einschenken vieler Wirte vorzugehen“. Die Mitglieder wollen dabei „alle rechtlichen Mittel“ ausschöpfen, „um das volle Maß bei der Maß zu erreichen“.
Santa Claus on Road: Dahinter steckt nicht etwa ein Weihnachtsmann-Verleih, der bei Firmenfeiern auftritt oder Geschenke zum Fest vorbeibringt. Sondern Motorradfahrer, die in der Adventszeit mit ihren Maschinen unterwegs sind, um so „die Aufmerksamkeit der Mitbürger auf die Bedürftigen in Berlin zu lenken“. Bilder auf der Vereinsseite zeigen, wie die Biker in Weihnachtsmannkostümen auf geschmückten Motorrädern für den guten Zweck unterwegs sind.
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Streetbunnycrew: Hierbei handelt es sich ebenfalls um Frauen und Männer auf Motorrädern, zumeist im Hasen-Outfit. Sie sammeln ebenso Spenden. Zunächst sei man „aus reinem Spaß mit den rosa Anzügen auf verschiedene Veranstaltungen gefahren“. „Da wir mit unserem Auftreten durchweg positive Aufmerksamkeit bekamen, wurde darüber nachgedacht, was man daraus Positives entwickeln kann“, schreibt Vereinschef Andreas Groß-Hardt. Zur Motivation heißt es auf der Vereinsseite: „Fröhliche Menschen spenden eher und mehr als Schlechtgelaunte.“
Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland: Der Satireverein aus dem brandenburgischen Templin sorgte bundesweit für Schlagzeilen, als er 2018 vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem Vorstoß scheiterte, sich als Weltanschauungsgemeinschaft anerkennen zu lassen. Die Kirche der Spaghettimonster entstand in den USA im Zusammenhang mit dem Streit um die Evolutionstheorie im Unterricht. Die „Pastafaris“, wie sich die Mitglieder bezeichnen, berufen sich auf die Werte des Humanismus. Zu den Zielen heißt es auf der Homepage: „Wofür stehen wir? Alles, was gut ist.“
Werbung für Bärte , Enten und Toleranz
Bart- & Kultur-Klub „Belle Moustache“: „Ein Kuss ohne Bart ist wie eine Suppe ohne Salz“, heißt es über den in Baden-Württemberg ansässigen Verein, der Bärte populärer machen will. Tipps gibt es auch für Leute, die nicht jeden Tag den Rasierer im Gesicht ansetzen. Denn beim Stylen lang gewachsener Bärte ist durchaus Können gefragt.

Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus: Tatsächlich geht es hier um die Zeichentrickfigur mit dem vorlauten Schnabel. „Die Familie Duck und die Welt, in der sie lebt, liegen uns Donaldisten besonders am Herzen“, schreiben die Donaldisten auf ihrer Internetseite. In dem Verein versammeln sich all diejenigen, die sich gern über Entenhausen austauschen.
Schwuhplattler: Die Männer kümmern sich verdienstvoll darum, dass das traditionelle Schuhplatteln in Bayern nicht einschläft. Das Besondere dabei: „Bis heute sind wir der weltweit erste Verein, der Homosexualität und Schuhplattln miteinander verbindet.“ Mit dem Tanz – die Hände schlagen dabei auf die Schuhe – wollen die Mitglieder zugleich für mehr Toleranz gegenüber der schwulen Szene werben.
Dorheimer Wetterfrösche: Das ist kein illustrer Klub von Meteorologen. Die Karnevalisten im hessischen Friedberg nennen sich so. Viele Faschings- und Fastnachtsvereine tragen mitunter kuriose Namen. Die Höllischen Feuerteufel Tuttlingen zum Beispiel.