Eine junge Frau aus Polen behauptete, sie sei Maddie McCann.
Eine junge Frau aus Polen behauptete, sie sei Maddie McCann. Imago/Imagebroker, Instagram/Iammaddiemccann

Was viele Menschen schon meinen gewusst zu haben, ist nur sicher: Die 21 Jahre alte Julia Wendell ist nicht, wie von ihr behauptet, die im Jahr 2007 in Portugal verschwundene Maddie McCann. Das belegte nun ein DNA-Test wie Julia Wendells Sprecherin, das US-Medium Fia Johansson, in einem Interview erklärte.

Fall Maddie McCann: Julia Wendell hielt sich für die Britin

Fia Johansson war schnell parat, als Julia Wendell vor einigen Wochen den Instagram-Account „iammadeleinemccann“ online stellte und dort Fotos veröffentlichte, die eine vermeintliche Ähnlichkeit zwischen ihr und der verschwundenen Britin zeigen sollten. Fia Johansson hatte als Medium bereits mehrere Theorien dazu veröffentlicht, dass Maddie McCann noch leben könne. Folglich hängte sie sich an Wendell und übernahm sogar die Kommunikation für die schüchterne Polin. 

Nachdem nur ein kleiner Teil der Instagram-Community es überhaupt für möglich hielt, dass Julia Wendell Maddie McCann sein könnte, setzte es schnell viele Beleidigungen. Ein Schweizer Unternehmer nutzte die Aufmerksamkeit gar, um für seine Gesichtserkennungssoftware zu werben, die zu dem Ergebnis kam, dass Maddie und Julia kaum Ähnlichkeit miteinander hätten. Das bestätigte nun auch ein DNA-Test. 

Fall Maddie McCann: Das sagt der DNA-Test

Fia Johansson erklärte gegenüber der Boulevardzeitung „Radar Online“: „Sie ist zu 100 Prozent aus Polen. Sie ist zu einem kleinen Prozentanteil litauischer und russischer Herkunft, aber die Testergebnisse zeigen, dass sie Polin ist.“ Das Ergebnis zeigt zum einen, dass keine Verwandtschaft zu den britischen Eltern von Maddie McCann besteht, dass es aber keinen Abgleich mit deren DNA gab, zeigt auch, dass diese sich entgegen anderslautender Gerüchte gegen einen gemeinsamen DNA-Test mit Julia Wendell entschieden haben.  

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Maddies Eltern Kate und Gerry McCann auf einer Pressekonferenz in Deutschland. 
Maddies Eltern Kate und Gerry McCann auf einer Pressekonferenz in Deutschland.  dpa/Soeren Stache

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Fia Johansson baute übrigens längst für den Fall vor, dass ein DNA-Test genau dieses Ergebnis bringen würde. Sie sagte in einem Livestream, auch wenn Julia nicht Maddie sein sollte, wolle sie herausfinden, was Julias Familie zu verbergen habe. Denn ein Grund, warum Julia Wendell offenbar glaubte, Maddie zu sein war auch, dass ihre Familie ihr bei Fragen zu ihrer Kindheit ausgewichen ist, es keine Kinderbilder von ihr gab, auf dem Verwandte zu sehen waren  - und, dass sie nach eigenen Angaben selbst in ihrer Kindheit von einem Deutschen sexuell missbraucht worden sei. Es sind Traumata, die Julia Wendell in den nächsten Jahren aufarbeiten wird. 

Fall Maddie McCann: So ist der Stand der Ermittlungen

Den Fall Maddie McCann hat diese Episode allerdings nicht vorangebracht. Die damals Dreijährige verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Ferienwohnung im portugiesischen Praia da Luz. Seither wurde vielfach nach ihr gesucht, es gab zahlreiche vermeintliche Sichtungen und Hinweise. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, ob Maddie noch lebt - oder wann und wie sie ums Leben kam.

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Die aktuellen Ermittlungen haben derweil seit Juni 2020 einen Deutschen im Visier: Christian B. steht im Fall Maddie unter Mordverdacht. Im vergangenen Herbst wurde Anklage wegen Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs von Kindern gegen ihn erhoben. Um den Fall Maddie geht es dabei allerdings nicht.