DIESER Forscher entdeckt die heißesten Sterne des Weltalls
Prof. Klaus Werner fand mit einem Astronomen-Team die Himmelskörper, die hundertmal heller als die Sonne sind.

Die unendlichen Weiten des Weltalls – dort gibt es immer wieder etwas Spektakuläres zu entdecken. Das gelang jetzt dem Tübinger Astronomen Prof. Klaus Werner. Zusammen mit Kollegen fand er jetzt die heißesten Sterne des Universums.
Insgesamt sind es acht Sterne, die das internationale Forscherteam mithilfe eines gewaltigen Teleskops in Südafrika ausmachte, zu dem Werner gehört. Die Oberflächentemperatur der Himmelskörper liegt jeweils bei mehr als 100.000 Grad, wie die Universität Tübingen mitteilte. Zum Vergleich: Auf der Oberfläche der Sonne werden „lediglich“ rund 5800 Grad erreicht.

Das Forscherteam unter der Leitung von Simon Jeffrey vom Armagh-Observatorium in Nordirland, dem auch der Tübinger Professor Klaus Werner vom Institut für Astronomie und Astrophysik angehörte, hatte Daten sogenannter Unterzwerge untersucht. So werden Sterne genannt, die sich zu Weißen Zwergen weiterentwickeln. „Weiße Zwerge sind ungefähr so groß wie die Erde, allerdings eine Million Mal massereicher. Sie sind die dichtesten existierenden Sterne, die aus normaler Materie bestehen“, erläuterte Werner.

Die heißen Sterne sind so groß wie die Erde
Sowohl Unterzwerge als auch Weiße Zwerge könnten hohe Oberflächentemperaturen haben. „Von den acht superheißen Sternen, die wir entdeckt haben, war der heißeste ein Weißer Zwerg mit einer Oberflächentemperatur von 180.000 Grad.“

Jeder der Sterne strahlt laut Astrophysiker Werner mehr als hundertmal so hell wie die Sonne. Allerdings befänden sie sich alle zwischen 1500 und 22.000 Lichtjahre entfernt von der Erde, während die Sonne nur etwas mehr als acht Lichtminuten entfernt sei. So könne man die heißen, hellen Zwerge mit bloßem Auge von der Erde aus nicht erkennen. Ein Lichtjahr bezeichnet die Strecke, die Licht innerhalb eines Jahres zurücklegt.
Trotz der Entfernung ist die Entdeckung für die Experten wichtig: „Die Ergebnisse könnten auch ein neues Licht auf die Entstehung unserer Galaxie werfen“, erklärte Werner. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht, die Messungen erfolgten mit dem Southern African Large Telescope (SALT), das sich rund 400 Kilometer nordöstlich von Kapstadt befindet.