Dieser Familienforscher will den Muttertag abschaffen – für DIESEN neuen Festtag
Die Empörung ist vorprogrammiert: Der Feiertag hat in Deutschland allerdings eine problematische Geschichte.

Empörung in 3,2,1...: Familien- und Bildungsforscher Wassilios Fthenakis will den Muttertag abschaffen! Stattdessen spricht er sich für die Umwidmung des Festtags, der stets auf den zweiten Sonntag im Mai fällt, in einen Elterntag aus.
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Nicht nur den Muttertag, auch den Vatertag will Familienforscher Fthenakis abschaffen
Seine Begründung: Müttern werde sonst eine Verantwortung zugeschoben, die sie allein nicht wahrnehmen könnten und auch nicht wahrnahmen, sagte Fthenakis der dpa. Auch den Vatertag will Fthenakis umwidmen: „Elterntag als Tag der Liebe, des Miteinanders, des Verständnisses und Respekts.“ Keine Gesellschaft könne ohne Eltern bestehen, sagte Fthenakis. „Wir werden mit einem Modell nicht die ganze Vielfalt abbilden, aber den Geist, der dahintersteckt.“
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Vor 100 Jahren gab es den ursprünglich aus den USA kommenden Muttertag erstmals in Deutschland. In der Nazi-Zeit gewann der Festtag eine unrühmliche Bedeutung: Vor allem Mütter kinderreicher Familien wurden als Heldinnen des Volkes gefeiert. Diese sollten den „arischen Nachwuchs “fördern. Trotzdem gibt es den Muttertag weiter als Festtag, der allerdings kein gesetzlicher Feiertag ist.
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Frauentag abschaffen: Frauen dürften nicht auf ihre Mutterrolle reduziert werden
Fthenakis betonte, Frauen dürften nicht auf ihre Mutterrolle reduziert werden. „Der Muttertag baut Druck auf Frauen auf, die tagsüber keine Zeit haben, sich um die Kinder zu kümmern.“ Mit dem Muttertag diktiere die Gesellschaft der Frau, wie sie zu sein habe. „Der Muttertag ist ein Normierungsinstrument.“
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Elternforscherin Désirée Waterstradt sagte zu der Idee eines Elterntags: „Eine Zeit lang habe ich auch gedacht, das sei eine gute Idee. Aber die große Gefahr dabei ist heute, dass man sich sehr modern fühlen möchte und deshalb die evolutionären, historischen und aktuellen Unterschiede von Mutterschaft und Vaterschaft schlicht verdeckt.“ Ein Vater könne sich entscheiden, ob er kooperativ, fürsorglich und kindzentriert sein wolle - und wenn er sich dagegen entscheide, werde es ihm gesellschaftlich auch nicht übel genommen. „Für Mütter ist das völlig anders“, sagte Waterstradt von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.