Einmal-Trainer Rudi

Deutschland gewinnt unter Völler gegen Frankreich

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ihr erstes Spiel nach der Trennung von Hansi Flick gegen Frankreich gewonnen und ihre Negativserie beendet.

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Trifft zum 1:0: Thomas Müller (vorn) hier im Zweikampf mit Frankreichs William Saliba.
Trifft zum 1:0: Thomas Müller (vorn) hier im Zweikampf mit Frankreichs William Saliba.David Inderlied/dpa

Unter Interims-Teamchef Rudi Völler setzte sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds am Dienstag in Dortmund mit 2:1 (1:0) gegen Frankreich durch. Die Münchner Thomas Müller (4. Minute) und Leroy Sané (87.) erzielten vor 60 486 Zuschauern die Tore. Antoine Griezmann verkürzte für Frankreich in der Schlussphase per verwandeltem Foulelfmeter (89.).

Für die deutsche Elf war es neun Monate vor der Heim-EM der erste Erfolg nach zuletzt fünf sieglosen Testspielen und dem 1:4 gegen Japan in Wolfsburg als Tiefpunkt. 

Rudi Völler (63) übernahm gemeinsam mit dem U20-Trainerduo Hannes Wolf (42) und Sandro Wagner (35), weil der Deutsche Fußball-Bund Bundestrainer Hansi Flick nach der Niederlage gegen Japan von dessen Aufgaben entbunden hatte. Wolf ist wie Völler DFB-Sportdirektor.

Offensiv setzt das Trainertrio in der Startelf auf die Bayern-Profis Müller, Leroy Sané und Serge Gnabry sowie den Leverkusener Florian Wirtz. Kapitän Ilkay Gündogan spielt mit Emre Can dahinter im Mittelfeld.

Bei den Franzosen saß Starspieler Kylian Mbappé das ganze Spiel auf der Bank. Trainer Didier Deschamps setzte auf Bayern-Profi Kingsley Coman, auf den Ex-Münchner Benjamin Pavard und den Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani.

Die deutschen Spieler in der Einzelkritik

Ter Stegen: Die Nummer eins bekam zunächst wenig zu tun. Dann gegen Tchouameni (57.) und Griezmann (82.) zur Stelle. Beim Elfmeter von Griezmann zum Gegentor machtlos (89.).

Tah: Der Bayer-Profi musste als Rechtsverteidiger aushelfen, machte Rabiot und Griezmann das Leben schwer. Souveräne, präsente Vorstellung.

Süle: Konzentrierte sich auf das, was er kann. Solide im Zweikampf, zur Stelle, wenn es für den Nebenmann brenzlig wurde.

Rüdiger: Als Abwehrchef sicher, stellte seine Nebenleute hinten gut ein. Gewann wichtige Zweikämpfe gegen Kolo Muani.

Henrichs: Sein elftes Länderspiel war das beste des Leipzigers. Schaltete sich in die Offensive ein, bereitete die Führung vor (4.). Gut zehn Minuten vor Schluss raus.

Gündogan: Der Kapitän spielte zu Beginn umsichtig, dirigierte. Nach einem Zweikampf mit Rabiot aber angeschlagen, musste in der 25. Minute vom Feld.

Can: Der Dortmunder schwankte bei seinem Heimspiel zwischen starken Zweikämpfen und wenigen unnötigen Fehlpässen. Szenenapplaus für eine Grätsche gegen Coman (45.).

Sané: Der Bayern-Profi startete explosiv, strahlte oft Gefahr aus. Half hinten energisch aus. Krönte sein Spiel mit dem 2:0 (87.) - und verursachte dann den Foulelfmeter (88.).

Wirtz: Der Leverkusener war als Spielmacher viel unterwegs, leitete gute Kombinationen ein. Zeigte sein riesiges Talent zumindest ansatzweise. In der Schlussphase ausgewechselt.

Gnabry: Viel mutigerer Auftritt über die linke Seite als gegen Japan, sein früher Schuss ging knapp vorbei (9.). In der 64. Minute ausgewechselt.

Müller: Stand beim Führungstor da, wo er stehen muss (4.). Arbeitete überall mit, war Anker und Antreiber für die Mitspieler. Nach gut einer Stunde war Schluss.

Groß: Kam für Gündogan früh zu seinem zweiten Länderspiel (25.), sah noch in der ersten Hälfte für ein notwendiges taktisches Foul die Gelbe Karte. Ballsicher und sehr präsent.

Brandt: Kam in der zweiten Halbzeit in seinem Heimstadion zum Einsatz. Für die letzten Minuten sehr offensiv eingesetzt, aber ohne Torchance.

Havertz: Kam für Müller in die Partie (64.). Starker Pass auf Sané zum entscheidenden 2:0.

Gosens: In der Schlussphase auf seiner linken Seite im Einsatz. Erneut sehr engagiert, fing einige Pässe des Gegners ab.

Hofmann: Sollte für die letzten Minuten für Entlastung sorgen. Auch in der Abwehr noch umsichtig.

Wie geht es für die deutsche Nationalmannschaft weiter? Am 14. Oktober geht es gegen die USA und am 18. Oktober gegen Mexiko. Bis dahin sollte ein neuer Bundestrainer gefunden sein. Denn am 14. Juni 2024 steht das Eröffnungsspiel der EM in Deutschland an.