„Die Sendung mit der Maus“: Maus-Erfinderin Isolde Schmitt-Menzel tot
Die Künstlerin starb im Alter von 92 Jahren, teilte der WDR mit.

Ihr großes oranges Nagetier, das immer lustig mit den Augen klimpert, kennt fast jedes Kind. Seit über 50 Jahren flimmert nun ihre Schöpfung im Ersten in der „Sendung mit der Maus“ über den TV-Bildschirm und erfreut Erwachsene ebenso. Doch nun trauert die Fernsehgemeinde. Denn die „Mama der Maus“, die Grafikerin und Bildhauerin Isolde Schmitt-Menzel, ist tot.
Die Künstlerin starb im Alter von 92 Jahren bereits am 4. September im Kreise ihrer Familie in Frankfurt/Main, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Sonnabend mitteilte.
Isolde Schmitt-Menzel, geboren in Eisenach, hatte die beliebte Fernsehfigur ihrer Buchillustration „Die Maus im Laden“ im Auftrag des WDR entwickelt. 1971 war ihre Maus erstmals in „Die Sendung mit der Maus“ im Fernsehen zu sehen. Sie prägte den originellen und fantasievollen Charakter der Maus durch die ersten rund 100 von ihr kreierten Maus-Spots, wie der Sender erklärte.

„Ohne Isolde Schmitt-Menzel und ihre große Kreativität hätte unsere orangefarbene Maus, die heute immer noch Sinnbild für kluges und unterhaltsames Kinderangebot ist, nicht das Licht der Welt erblickt“, sagt WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn. „Dafür sind wir Frau Schmitt-Menzel sehr dankbar.“
Maus-Erfinderin: Ihre Karriere begann im Osten Deutschlands
Ihre Karriere begann im Osten des Landes: In Halle studierte Isolde Schmitt-Menzel unter anderem e Buch- und Schriftgrafik. Sie illustrierte rund 35 Bücher, fertigte Skulpturen aus Bronze und Keramik. Ende der 1960er Jahre zeichnete sie erstmals Bildergeschichten für den Hessischen Rundfunk und wenig später für den Westdeutschen Rundfunk. Sie lebte und arbeitete lange als freischaffende Künstlerin in Texas und Südfrankreich und hatte in Deutschland regelmäßig Ausstellungen.
In einem Interview zum 40. Geburtstag der Maus erinnerte sich Isolde Schmitt-Menzel, wie ihr lustiger Nager auf die Welt kam.. Der WDR hatte sie angefragt, „Die Geschichte von der Maus im Laden“ der Autorin Ursula Wölfel zu illustrieren. Die war aber alles andere als farbenfroh, so die Künstlerin. „Das war genau nicht mein Metier, eine graue Maus. Ich war für fantastische und verrückte Sachen. Da habe ich gedacht: Die Mäuse kriegen auf jeden Fall alle eine andere Farbe als grau. Und die Hauptmaus war orange, mit braunen Ohren, Armen und Beinen.“
Warum ausgerechnet orange? Die Maus-Mama erklärte damals: „Die Maus ist nicht rot, die ist nicht gelb. Gelb steht ja für Intelligenz. Und Rot ist Energie. Die zwei Sachen zusammen in meiner Maus war mein Bestreben, denn ich bin genauso.“