Die Queen schlägt Captain Tom Moore zum Ritter
Durch seinen Spendenlauf mit Rollator nahm Weltkriegsveteran Tom Moore 33 Millionen Pfund an Spenden ein. Nun ehrte ihn die Queen dafür.

Der Captain ist jetzt Ritter! Der 100-jährige Tom Moore, der im April mit einem Rollator-Spendenlauf durch seinen Garten knapp 33 Millionen Pfund Spenden für das coronagebeutelte britische Gesundheitssystem sammelte, wurde am Freitag von Queen Elizabeth II. persönlich zum Ritter geschlagen.
Eigentlich nimmt die Queen, die mit 94 Jahren ebenso wie Moore zur Corona-Risikogruppe gehört, aktuell aus Sicherheitsgründen so gut wie keine Termine wahr. Diesen wollte sie sich aber offensichtlich nicht nehmen lassen. Auf den Ländereien des Schlosses Windsor, wo sich die Monarchin in Quarantäne befindet, traf sie auf Moore, der die Ehre des direkten Treffens zu schätzen wusste. Vor dem Termin sagte er britischen Medien: „Nicht jeder hat die Chance, die Queen zu treffen. Es wird wurderbar werden.“

Mit dem Schwert ihres Vaters George VI. berührte die Königin erst die rechte und dann die linke Schulter des britischen Veteranen, der unter anderem im zweiten Weltkrieg im Einsatz gewesen war. „Vielen Dank für die große Menge Geld, die Sie gesammelt haben“, sagte die Queen, die nach der offiziellen Zeremonie noch Zeit fand, einige Minuten mit Moore und seiner Familie zu sprechen. Der 100-Jährige durfte seine Tochter, seinen Schwiegersohn und die beiden Enkel mitbringen.
Tom Moore war mit seiner Spendenaktion im April ein nationaler Held geworden, bei der er 100 mühsame Runde mit seinem Rollator durch seinen Garten in der Grafschaft Bedfordshire gedreht hatte. Dass dabei so viel Geld zusammen kommen würde, damit hätte Sir Tom Moore, wie er nun heißt, nicht gerechnet. Sein Ziel waren 1000 Pfund, am Ende waren es 33 Millionen, die er dem chronisch unterfinanzierten staatlichen Gesundheitsdienst NHS spenden konnte.
Mit seiner Spendenaktion habe der Senior den „wunderbaren“ Mitarbeitern des NHS danken und in der schweren Corona-Zeit helfen wollen, da sie ihn bei seinem Hautkrebs und seiner gebrochenen Hüfte so großartig behandelt haben. „Mir geht es gut. Ich hoffe, euch geht es auch allen gut“, hatte Moore in die Kamera gesagt, nachdem er nach mehreren Tagen die letzte seiner 100 Runden gedreht hatte.

Dass am Ende 33 Millionen Pfund zusammen kamen, lag auch an dem weltweiten Echo, das Moores kreative Aktion auslöste. Über die sozialen Netzwerke und herkömmliche Medien verbreitete sich die Nachricht, und so kamen die Spenden nicht nur aus allen Teilen der Welt sondern auch direkt aus der Königlichen Familie Großbritanniens: Queen-Enkel William gehörte zu den Spendern.
Die Fangemeinde des Spendensammlers wuchs so schnell an, dass bereits nach wenigen Tagen eine Petition gestartet wurde, dass Moore zum Ritter geschlagen werden sollte – und Queen Elizabeth verschloss sich dem nicht.