Die Geschichte von Ulysses: So wurde eine ganze Kleinstadt 1909 schuldenfrei
Im Jahr 1909 wurde die Kleinstadt Ulysses mit einer einzigen Aktion ihre kompletten Schulden los. Wie haben die Bewohner des Örtchens das angestellt?

Viele Kleinstädte in Deutschland leiden heutzutage unter Schulden – und die Frage aller Fragen bei solchen Finanz-Probleme ist: Wie wird man sie wieder los? Ein Blick in die amerikanische Geschichte zeigt einen ganz besonderen Fall: Im Jahr 1909 wurde die Kleinstadt Ulysses mit einer einzigen Aktion ihre kompletten Schulden los. Wie haben die Bewohner des Örtchens das angestellt – und warum ist ihr Vorgehen auf keinen Fall eine gute Idee? Die unglaubliche Geschichte.
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Die Story von Ulysses: So wurde die Kleinstadt in Kansas 1909 schuldenfrei
Die Kleinstadt in Kansas hatte im Jahr 1909 enorme Schulden angehäuft. Die Gründe dafür waren vielfältig. Gegründet wurde das Örtchen im Jahr 1858 – um sie attraktiv zu machen, investierten die Gründer viel Geld, um beispielsweise ein massives Schulgebäude und ein Gerichtsgebäude zu bauen. Mithilfe solcher Einrichtungen sollte sich die Kleinstadt Ulysses von anderen abheben.
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Zusätzlich wollten sie Ulysses zur Kleinstadt machen – und zwar auf illegalem Weg. Für viel Geld kauften sie Wählerstimmen, um sich gegen die Konkurrenten bei der Wahl zur Kreisstadt durchzusetzen. Und nicht nur das: Mithilfe von Kriminellen, die dafür angeheuert wurden, wurden uneinsichtige Wähler unschädlich gemacht – entführt, manchmal sogar ermordet.
Ulysses wurde Kreisstadt, stand nun aber vor Schulden. Die konnten angesichts der Tatsache, dass die Stadt boomte, zwar bezahlt werden. Doch dann setzten unter anderem eine Dürre den Einwohnern schwer zu. Immer mehr Menschen zogen weg, am Ende blieben 40 Bewohner, die die Schulden der Stadt nicht mehr begleichen konnten. Die Folge: Grundstücke wurden zu Schleuderpreisen verkauft. Als sich wieder mehr Menschen ansiedelten, kamen auch die Gläubiger zurück, wollten ihr Geld sehen. Doch wie sollten die Menschen ihre Stadt schuldenfrei machen?
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Kleinstadt Ulysses zog 1909 komplett um, um schuldenfrei zu werden
Ganz einfach: Sie zogen mitsamt ihrer ganzen Stadt um. Die Idee: Wenn sie mit allen Häusern das Stadtgebiet von Ulysses verlassen, bleiben die Gläubiger auf Grund und Boden sitzen, auf dem es nichts mehr zu pfänden gibt. Die Einwohner kauften ein neues Stück Land, zogen mit der kompletten Kleinstadt Ulysses um. Kleinere Häuser wurden mit Pferdefuhrwerken unter den Ecken der Gebäude transportiert, bei größeren war alles mit einem unfassbaren Aufwand verbunden. So wurde ein Hotel etwa in drei Segmente zerteilt und jedes mit 60 Pferden zum neuen Grundstück bewegt.
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Der Umzug von Ulysses dauerte Monate – doch dann wurde daraus ein hübsches Städtchen. Alle Häuser wurden neu gestrichen, die Stadt auf „New Ulysses“ getauft. Die Stadt war schuldenfrei – und im alten Stadtgebiet blieben nur Trümmer und das alte Kreisamt mit den Dokumenten, die die Schulden des Ortes belegten.
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