Das Auto bleibt des Deutschen liebstes Kind, ergab jetzt eine Umfrage im Auftrag der HUK-Versicherung.
Das Auto bleibt des Deutschen liebstes Kind, ergab jetzt eine Umfrage im Auftrag der HUK-Versicherung. Sven Simon/imago

Überall hört man aus der Politik, das herkömmliche Auto sei ein Auslaufmodell, das Fahren mit Bus und Bahn die Zukunft. Die Menschen in Deutschland scheinen das ein wenig anders zu sehen. Trotz aller Forderungen der Politiker formiert sich eine Gegenbewegung: Das Auto bleibt laut einer neuen Umfrage das beliebteste Verkehrsmittel und gewinnt sogar an Popularität. Trotz aller Diskussionen über Deutschlandticket und Klima – den Menschen ist die „Freie Fahrt für freie Bürger“ dann doch lieber als die Deutsche Bahn.

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Insbesondere unter den Jüngeren hat das Auto demnach im vergangenen Jahr sogar stark an Popularität gewonnen. Das hat das Umfrageinstitut Yougov in einer am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Befragung von 4042 Bürgern ermittelt, Auftraggeber war die HUK Coburg.

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Menschen wollen auch in Zukunft ihr Auto fahren

Der Kfz-Versicherungsanbieter veröffentlicht seit 2021 eine jährliche Mobilitätsstudie, befragt wurden die Teilnehmer im Januar und Februar. In diesem Jahr sagten 72 Prozent, dass das Auto in Zukunft ihre Mobilitätsanforderungen am besten erfüllen werde – fünf Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Unter den ganz jungen Teilnehmern im Alter von 16 bis 24 Jahren waren es sogar 74 Prozent, elf Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Gefragt wurde nach Autos aller Antriebsarten, also Elektroautos und sonstige alternative Motoren inklusive.

Bus und Bahn sind nach wie vor deutlich weniger beliebt als das Fahrrad und das Gehen: 23 Prozent sagten „zu Fuß“, 19 Prozent nannten das Fahrrad, 15 Prozent die Bahn, elf Prozent den Bus, zehn Prozent Tram und S-Bahn. Das entspricht in etwa den Ergebnissen der Vorjahre, Radeln und Gehen haben im Vergleich zur ersten Umfrage im Corona-Jahr 2021 aber schon wieder stark an Beliebtheit verloren.

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Sorge vor teuren Verkehrsmitteln

Die größte Sorge vieler Befragter ist, dass der Verkehr jedweder Art teurer wird – 38 Prozent nannten „steigende Kosten für Mobilität“. Einem Drittel ist aber auch die politische Festlegung auf Elektroautos suspekt, sie beklagten eine einseitige Konzentration auf batteriegetriebene Elektroantriebe im Vergleich etwa zu Wasserstoffmotoren oder den sogenannten E-Fuels. Ein Fünftel sah eine „zu starke öffentliche Bevormundung“, doch ebenfalls ein Fünftel, dass der Umweltschutz zu kurz komme.

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Die HUK Coburg als Auftraggeberin verband die Umfrage ihrerseits mit einer politischen Botschaft: „Diese Ergebnisse sind ein klarer Auftrag an die Politik, mehr als bisher alternative Antriebsmöglichkeiten zu prüfen“, sagte Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer.