Hat es Sie auch schon erwischt?
Deutschland liegt flach: Dreimal so viel Kranke wie sonst im Sommer – nicht nur wegen Corona
Halb Deutschland ist derzeit krank. Und nein, das ist nicht nur ein subjektiver Eindruck, den wir alle haben. Das lässt sich mit Zahlen belegen. Hat es Sie auch schon erwischt?

Können Sie sich eigentlich noch an die Zeit vor Corona erinnern? Wir helfen Ihnen mal auf die Sprünge: Damals war die Erkältungszeit vor allem im Winter. Dann kam unser aller Lieblings-Virus. Auch das hatte seine Höhepunkte stets in den kälteren Jahreszeiten. Und nun? Nun haben wir Sommer. Und trotzdem liegt halb Deutschland flach. Und nein, das ist nicht nur ein subjektiver Eindruck, den wir alle haben. Das lässt sich mit Zahlen belegen. Aber warum ist das so?
Lesen Sie auch: Diagnose Long Covid: Das lange Leiden der Berliner Krankenschwester Birgit S. (29)>>
Wir sind verabredet: Freitagabend zum Grillen. Der Wetterbericht verspricht schönstes Sommerwetter: nicht zu warm, viel Sonnenschein. Doch am Vorabend rufen unsere Freunde an und sagen ab. Der Sohn ist krank. Das kommt mir – ehrlich gesagt – entgegen. Auch ich fühle mich nicht gut. Halsschmerzen, Husten, Schnupfen.
Meistgelesen
Rezept des Tages
Soljanka wie in der DDR: Hier kommt das Original-Rezept
Blick in die Sterne
Tageshoroskop für Montag, 25. September 2023 – für alle Sternzeichen
Blick in die Sterne
Laut Horoskop: Diese Sternzeichen sind im Oktober vom Glück geküsst
Neue Staffel auf Sat.1
Mega-Zoff bei „Hochzeit auf den ersten Blick“: Erstes Paar gibt auf!
Die aktuellen Aussichten
Irres Wetter dank „Rosi“: Sommer bis Oktober – 30 Grad und mehr
Lesen Sie: Wetter-Experte schlägt Alarm: „Deutschland wird zur Steppe“ – DAS sind die schlimmen Folgen der extremen Dürre >>
So viele Sommer-Kranke wie noch nie
So geht es momentan ganz vielen. Bei einigen schlagen ganz bald die Corona-Tests positiv an – wir sind mitten in einer Corona-Sommerwelle. Aber auch sonstige Atemwegserkrankungen, sprich die normalen Erkältungen, sind derzeit weitverbreitet. Das belegen Daten und Einschätzungen von Ärzten und Apothekern.
Erster Ansprechpartner bei einem Infekt sind in der Regel die Hausärzte. Sie bekommen die derzeitige Situation unmittelbar zu spüren. „Die Hausarztpraxen sind seit Jahren stark gefordert. Aktuell ist das Patientenaufkommen jedoch noch einmal besonders hoch“, sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt.
Lesen Sie auch: Was hilft gegen Cellulite? Mit diesen sieben Tipps wird die Haut wieder straff >>

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte berichtet von „etwas mehr Infekten als zur gleichen Zeit in den Jahren vor Corona“. Einen ähnlichen Eindruck hat man bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: „Apotheken berichten über eine Zunahme von Erkältungserkrankungen in der letzten Zeit“, so ein Sprecher.
Dreimal so viele Kranke in Arztpraxen wie vor Corona
Aber ist das eben nur ein Eindruck? Oder gibt es dazu auch Zahlen, also Fakten? Die gibt es! Das Robert-Koch-Institut (RKI) sammelt sie, geht zuletzt von 4,5 Millionen akuten Erkältungserkrankungen mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen in Deutschland binnen einer Woche aus (Zeitraum: 27.6. bis 3.7.). Das entspricht etwa einer Erkrankung auf 18,5 Einwohner. In den Vorjahren – sowohl während als auch vor der Corona-Pandemie – lagen die Werte deutlich darunter.
Lesen Sie auch: Nord Stream 1: Ab Montag fließt kein Gas mehr nach Deutschland>>
Immerhin 1,2 Millionen waren binnen einer Woche mit Erkältungssymptomen beim Arzt. Das sind dreimal so viele wie in einem Vergleichszeitraum vor Corona. Dazu könnte neben vermehrten Ansteckungen aber auch beitragen, dass Menschen bereits bei einer milden Symptomatik zum Arzt gehen, weil sie durch die Pandemie sensibilisierter sind.
Und warum sind im Moment nun so viele Menschen gleichzeitig krank? Laut RKI ist für die hohe Zahl an Erkrankungen bei Erwachsenen hauptsächlich das Coronavirus verantwortlich. „Glücklicherweise sind die Verläufe, insbesondere bei Geimpften, in aller Regel mild“, sagt Hausärzte-Verbandschef Weigeldt. Es gebe aber auch viele Patienten, die zwar klassische Erkältungssymptome hätten, aber deren Corona-Test zunächst nicht anschlage. Bei einem Teil sei der Test dann später positiv, andere hätten grippale Infekte. Bei Kindern kursierten insbesondere Rhino- und Parainfluenzaviren. Auch Influenzaviren spielten weiterhin eine Rolle.