+++ Update +++
Deutscher soll seine Frau gefangen gehalten haben - Polizei findet keine Hinweise
Ein Deutscher wird verdächtigt, seine Frau in Frankreich jahrelang gefangen gehalten zu haben. Doch die Justiz geht nicht von einer Freiheitsberaubung aus.

Ein Deutscher wird verdächtigt, seine Frau in Frankreich jahrelang gefangen gehalten und gefoltert zu haben. Am Dienstag erklärte die Justiz, sie gehe nicht von einer Freiheitsberaubung aus. Der Mann wird freigelassen.
Französische Polizisten nahmen den Mann (55) am Montag in Forbach zunächst fest. Das erklärte eine Sprecherin der französischen Polizei. Der Deutsche kam in Frankreich in Gewahrsam. Dort erklärte er, seine Frau leide seit Längerem an einer Krankheit. Die Frau des Mannes hatte angegeben, seit zwölf Jahren von ihm festgehalten worden zu sein.
Der Staatsanwalt von Saargemünd, Olivier Glady, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass man die Theorie der Freiheitsberaubung verwerfe. „Zurzeit scheint die Fährte am wahrscheinlichsten, dass es keine strafrechtlichen Vergehen gegen diese Frau gibt.“ Zunächst waren Ermittlungen wegen möglicher Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Folter aufgenommen worden.
Noch am Dienstag solle der 55-jährige Deutsche aus dem Polizeigewahrsam entlassen werden, sagte Staatsanwalt Glady. Für eine strafrechtliche Verfolgung des Mannes gebe es keine Anhaltspunkte.
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„Alle Feststellungen, die während der Untersuchung, besonders vor Ort, getroffen werden konnten, können ihre Aussagen bisher nicht untermauern, während sie die Erklärungen ihres Mannes vollständig bestätigen“, sagte Glady. Die Beamten hatten die Frau ohne Blutergüsse und wunde Stellen gefunden. In ihrer Nähe habe es auch keine Blutspuren gegeben. Bei Untersuchungen im Krankenhaus habe man keine Brüche festgestellt, was dem Staatsanwalt zufolge zumindest den Vorwurf schlimmster Folter auszuschließen scheine.
An welcher Erkrankung die Frau genau leiden soll, war zunächst nicht klar. Auch das Paar könne keine eindeutige Diagnose nennen, sagte Glady. Es habe keinerlei medizinische Betreuung gegeben. Die Krankheit der Frau scheine aber echt zu sein, betonte er.
Französische Justiz warnt vor voreiligen Schlüssen
Die französische Justiz warnte bereits am Montagabend vor voreiligen Schlüssen. Die Polizisten hätten bisher keine eindeutigen Hinweise darauf gefunden, dass die 53-Jährige in der Wohnung eingesperrt worden sei, erklärte Olivier Glady.
Die Deutsche sei ohne Fesseln in der Nähe eines Telefons gefunden worden und habe keine wunden Stellen und keine Blutergüsse gehabt, hieß es. Auch seien bei Untersuchungen keine Brüche festgestellt worden, was zumindest den Vorwurf schlimmster Folter auszuschließen scheine.