35.000 Jahre älter
Der Mensch ist älter als gedacht: Ältester Homo sapiens aus Ostafrika lebte schon vor 233.000 Jahren
Neue Methoden präzisieren Alter von in Äthiopien gefundenen Homo-sapiens-Resten.

Eines der ältesten bekannten menschlichen Fossilien ist wohl rund 35.000 Jahre älter als bislang angenommen. Wie aus einer am Mittwoch im Fachmagazin Nature veröffentlichten Untersuchung hervorgeht, lebte der Kibish Omo I. getaufte Homo sapiens, dessen Überreste 1967 in Äthiopien gefunden worden waren, vor rund 233.000 Jahren. Geologen hatten das Alter der Überreste zuvor auf mindestens 195.000 Jahre geschätzt.
Der Fund von Kibish Omo I. bestand nur aus Knochen- und Schädelfragmenten, die sich nur schwer datieren ließen. Geologen hatten 2005 die Gesteinsschicht unter dem Fund analysiert und waren so auf 195.000 Jahre gekommen. „Aber es gab immer noch eine Menge Ungewissheit“, sagt Celine Vidal, Hauptautorin der nun veröffentlichten Studie.
Wiege der Menschheit in Ostafrika zu finden
Die Vulkanexpertin an der Universität Cambridge setzte auf eine Untersuchung der Ascheschicht, die sich über den Fossilien abgelagert hatte. Dank moderner Methoden brachte ihr Team diese Ascheschicht mit einem großen Ausbruch eines Vulkans namens Shala in Verbindung. Demnach ist die Schicht, in der Omo I. gefunden wurde, rund 233.000 Jahre alt, mit einer Fehlerspanne von 22.000 Jahren.
Meistgelesen
Blick in die Sterne
Horoskop für heute: Mittwoch, 27. September 2023 – für alle Sternzeichen
Perfekt für den Herbst
Deftige, würzige Gulaschsuppe: Das geniale Rezept aus Omas Kochbuch
Rezept des Tages
Soljanka wie in der DDR: Hier kommt das Original-Rezept
Von 14-Jährigem erstochen
Getöteter Joel (6): Seine Eltern enthüllen erschreckende Details
Blick in die Sterne
Laut Horoskop: Diese Sternzeichen sind im Oktober vom Glück geküsst

„Das ist ein großer Zeitsprung“, sagte der Paläoanthropologe und Mitautor der Studie, Aurelien Mounier. Er fügte hinzu, dass das neue Mindestalter für Omo I. besser mit den jüngsten Theorien zur menschlichen Evolution übereinstimmt.
Auch nähert sich das Alter der Omo-Funde nun dem der ältesten bekannten Überreste eines Homo sapiens an, die 2017 in Marokko entdeckt und auf 300.000 Jahre datiert wurden. Der Fund aus Marokko scheint die lange Zeit anerkannte Theorie zu widerlegen, wonach die „Wiege der Menschheit“ in Ostafrika zu finden ist.
Lesen Sie auch: Nach jahrelangen Scherzen: Die „Apotheken Umschau“ erscheint jetzt wirklich als Rentner-Bravo >>
Der Paläoanthropologe Mounier hält den Marokko-Fund allerdings für weniger überzeugend: Die Fossilien weisen zwar auf ein modernes Gesicht und ein großes Gehirngehäuse hin, das jedoch eine eher archaische Form hat. „Omo I. ist das einzige Fossil, das alle morphologischen Merkmale des modernen Menschen aufweist“, sagt Mounier.