Der klare KURIER-Kommentar: Legt doch endlich eure Smartphones weg! DARUM sollten wir alle mal aufs Handy verzichten
Im Februar 1876 reichte Alexander Graham Bell sein Patent ein. Und heute, stolze 146 Jahre später? Kleben die Smartphones förmlich an unseren Händen fest.

Vor rund 100 Jahren starb ein Mann, der unser Leben noch heute Maßgeblich beeinflusst. Sie halten die Folgen auch seiner Arbeit jeden Tag in den Händen, wollen wir wetten? Die Rede ist von Alexander Graham Bell, dem Erfinder des Telefons. Im Februar 1876 reichte er sein Patent ein – denn er hatte sie erfunden, die „Methode und den Apparat für die telegrafische Übermittlung von gesprochenen und anderen Geräuschen“.
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Schon im April 1877 ließ sich ein Geschäftsmann in der US-Ostküstenmetropole Boston eine ständige Telefonverbindung zwischen seinem Haus und seinem Geschäft einrichten. Im Juli 1877 gründete Bell gemeinsam mit Unterstützern eine nach ihm benannte Telefongesellschaft – die „Bell Telephone Company“. Nach nur drei Wochen vermietete das Unternehmen bereits 25 neue Telefone pro Tag. Eines der ersten öffentlichen Fernsprechnetze entstand 1881 in Berlin mit 48 Teilnehmern.
Heute kleben die Smartphones förmlich an unseren Händen fest
Und heute, stolze 146 Jahre später? Kleben die Smartphones förmlich an unseren Händen fest. Wir verschicken damit Nachrichten, senden und empfangen E-Mails, Shoppen, schauen Videos, spielen Spiele. Wir starren auf die Displays – und nennen die, die den Blick selbst beim Laufen nicht vom Bildschirm lösen können, „Smombies“, also „Smartphone-Zombies“. Wir machen damit dir schrägsten Dinge: Manche Leute gehen ins Konzert und – anstatt das Live-Erlebnis zu genießen – filmen die ganze Show mit ihrem mobilen Endgerät. Dieses Phänomen gehört zu den Dingen, über die ich bereits schrieb – und die ich einfach nie verstehen werde.

Wie konnte es nur so weit kommen? Das frage ich mich inzwischen immer häufiger. Ich bin ein Kind der Smartphone-Generation. Für mich waren Internet und „moderne Technik“ nie etwas, was ich bezwingen musste, sondern etwas, was ich kennenlernen wollte. Auch ich klebe am Bildschirm. Morgens ist das Blick aufs Smartphone der erste, abends der letzte. Und langsam – liegt es daran, dass auch ich älter werde? – geht es sogar mir gehörig auf die Ketten.
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Aber: Was tun? Ich habe einen Weg gefunden: Ich versuche, mich mit kleinen Taten gelegentlich davon zu lösen. Beispiel? Wenn ich koche, lese ich das Rezept nicht mehr vom Smartphone ab, sondern schreibe es vorher auf einen Zettel. Gehe ich wandern, navigiere ich absichtlich mit meinem uralten GPS-Gerät, das Smartphone bleibt im Rucksack. Aus Protest gegen die ausschließliche Kommunikation per Whatsapp habe ich begonnen, wieder öfter Postkarten zu schreiben.
Und auch Digitalverzicht-Abende haben sich inzwischen eingebürgert: Mindestens einmal die Woche bleibt der Fernseher aus, das Handy kommt in die Verbannung, stattdessen wird gespielt, gelesen oder geredet. Es tut so gut, dass ich es nur jedem empfehlen kann. Denn so bekommt man wieder vor Augen geführt, dass die meisten Dinge, die man mit dem Smartphone tut, sinnlose Zeitverschwendung sind. Der erste Satz, der angeblich über Fernsprecher übermittelt wurde, lautet „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“. Das meiste, was wir heute über unsere Telefone schicken, ist weitaus weniger gehaltvoll.
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