„Cold Case“ aufgeklärt?

Gretchen (8) wurde vor 48 Jahren ermordet. Jetzt sitzt ihr Pastor in Haft

Das kleine Mädchen verschwand auf dem Heimweg von der Bibelschule.

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Mit diesem Foto suchte die Polizei 1975 nach Gretchen Harrington. Das achtjährige Mädchen wurde missbraucht und ermordet.
Mit diesem Foto suchte die Polizei 1975 nach Gretchen Harrington. Das achtjährige Mädchen wurde missbraucht und ermordet.Polizei

Im August 1975 verschwand die kleine Tochter eines Pastorenehepaares aus dem US-Staat Pennsylvania auf dem Nachhauseweg von der Sonntagsschule. Die nackte Leiche von Gretchen Harrington wurde erst zwei Monate später gefunden. Fast 50 Jahre später nahm die Polizei David Zandstra als mutmaßlichen Täter fest.

Dieser war nicht nur ein enger Familienfreund der Eltern des Opfers, sondern auch Pastor.

Gretchen war am Tag ihres Verschwindens zum ersten Mal allein von der Kinderbibel-Stunde in der Trinity Church im Maple Township (Pennsylvania) nach Hause gelaufen. Doch die Zweitklässlerin kam dort nie an. Eine groß angelegte Suchaktion, die von Zandstra mit organisiert wurde, brachte keine Ergebnisse. Bis ein Jogger die Leiche des Mädchens in einem Waldstück entdeckte.

Gretchen wurde mit einem Stein erschlagen

Gretchens Kleidung lag zusammengefaltet neben ihr, ihr Schlüpfer hing laut Polizei „wie eine Fahne“ an einem Ast. Laut Gerichtsmediziner hatte der Killer Gretchen missbraucht und sie dann mit einem Stein erschlagen.

Die Fahndung der Polizei nach dem Täter verlief im Sande – doch die Mord-Akte Gretchen wurde nie geschlossen. Bis sich 48 Jahre später ein Informant meldete und behauptete, dass Zandstra der Killer von Gretchen sei. Laut Anklageschrift haben die Polizisten darauf Zandstra verhört – der inzwischen in Atlanta lebt und den Mord gestanden haben soll.

Der Ex-Pastor David Zandstra bei seiner Verhaftung. Er soll den Mord an Gretchen Harrington gestanden haben.
Der Ex-Pastor David Zandstra bei seiner Verhaftung. Er soll den Mord an Gretchen Harrington gestanden haben.Polizei

Der seit 2005 pensionierte Pastor habe dem Mädchen angeboten, sie mit dem Auto nach Hause zu fahren. Staatsanwalt Jack Stollsteimer: „Das Opfer kannte ihren Killer als besten Freund ihres Vaters und Vertrauensperson. Nach der Tat ist Zandstra wieder zurück zu seiner Kirche gefahren und hat so getan, als wäre nichts passiert. Er hat sogar die Eltern getröstet.“

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Für Sollsteimer ist Zandstra „ein Monster“ und der schlimmste Albtraum für die Eltern: „Er hat sich als Freund, Nachbar und Gottesmann ausgegeben – dabei war er ein reueloser Kinderschänder, der das arme, kleine Mädchen ermordet hat.“

Nun soll eine Gen-Probe des 83-Jährigen mit DNA von Tatorten ungelöster Kindermorde in Pennsylvania und in Georgia verglichen werden. Die Behörden schließen nicht aus, dass es noch weitere Opfer des mutmaßlichen Kinderkiller-Pastors geben könnte.