Eric Clapton  in der SAP-Arena in Mannheim 2014.
Eric Clapton in der SAP-Arena in Mannheim 2014. Foto: dpa

Mit Hits wie „Crossroads“ und „Layla“ wurde Eric Clapton in den 70er Jahren weltberühmt, mit mehr als 130 Millionen verkauften Tonträgern gehört er zu den erfolgreichsten Künstlern. Das Fachblatt „Rolling Stone“ setzte ihn auf Platz zwei (nach Jimi Hendrix) der 100 größten Gitarristen aller Zeiten. Jetzt am 30. März,  wird die britische Blueslegende 75 Jahre alt.

Überschattet wurde sein Talent von einer langen Drogen- und Alkoholsucht. „Ich weiß nicht, wie ich überlebt habe“, sagte Clapton der Zeitschrift „Classic Rock“. „Aus irgendeinem Grund wurde ich aus den Klauen der Hölle geholt und bekam eine neue Chance.“ Seine Mutter war 16, als er geboren wurde; sein Vater war ein in England stationierter kanadischer Soldat, der sich noch vor der Geburt verdrückte. Dass seine vermeintliche Mutter eigentlich seine Großmutter war, erfuhr der kleine Eric mit neun Jahren. Ein Schock. Musik wurde sein Rettungsanker – vor allem der Blues.

Mit 18 stieg er bei The Yardbirds ein, „weil mich die Pop-Sache, das große Geld, das Herumreisen und die Mädchen anzogen“, wie er später dem  „Rolling Stone“ sagte. „Erst nach anderthalb Jahren begann ich, die Musik ernst zu nehmen.“ Als die Yardbirds kommerzieller wurden, verließ Blues-Purist Clapton die Band und schloss sich John Mayall & the Bluesbreakers an. „Er war ein Blues-Archivar“, erinnerte sich Clapton, der sich sich drei Jahre lang durch Mayalls Sammlung hörte und lernte: „Ich fand mich selbst in dieser Zeit. Ich wurde so gut, wie ich jemals werden sollte.“ 1966 formierte Clapton die Supergroup Cream. „Ich hatte die beste Zeit meines Lebens, was die Musik betraf“ – wenn bloß Bassist Jack Bruce und Schlagzeuger Ginger Baker einen Weg gefunden hätten, ihren Konflikt zu lösen.

Eric Clapton  1974 bei  einem Auftritt in Hamburg
Eric Clapton 1974 bei einem Auftritt in Hamburg Foto: Heidtmann/dpa

1970 brachte er das Album „Layla And Other Assorted Love Songs“ mit einer neuen Band heraus – eine Liebeserklärung an Pattie Boyd, der Frau seines Freundes George Harrison von den Beatles. Vom Misserfolg des Albums und seiner unerwiderten Liebe schwer getroffen, versank Clapton drei Jahre lang in einer Heroinsucht. Danach ersetzte er harte Drogen durch Alkohol und warb wieder um Pattie, bis sie sich von Harrison trennte und ihn 1979 heiratete. Seine Solokarriere zog inzwischen an; Claptons Coverversion von Bob Marleys „I Shot the Sheriff“ wurde sein erster Nummer-Eins-Hit. 1989 wurde das Paar geschieden.

Nichts aber beeinflusste den Weltstar so sehr wie der tragische Tod seines vierjährigen Sohnes, der beim Spielen aus dem geöffneten Fenster im 53. Stock eines New Yorker Wolkenkratzers fiel. Im Song „Tears In Heaven“ (1991) verarbeitete Clapton seine Trauer – er wurde zum weltweiten Hit.

2013 wurde bei Eric Clapton eine Nervenerkrankung diagnostiziert, die es ihm immer schwerer machte, Gitarre zu spielen. Doch weder diese Einschränkung noch seine zunehmende Schwerhörigkeit halten ihn vom Spielen ab: Zuletzt erschien das Weihnachtsalbum „Happy Xmas“ (2018). „Ich bin entschlossen, so lange zu leben wie ich kann“, verriet Eric Clapton „Rolling Stone“. „Ich beobachte alles. Beim geringsten Anzeichen gehe ich zum Arzt.“ (dpa)