DEFA-Märchen: Dieser Film ist ein echter DDR-Klassiker! Was wurde eigentlich aus dem „kleinen Muck“?
Viele kennen und lieben den legendären Streiben. Aber: Was wurde aus dem kleinen Muck – also dem Schauspieler, der damals die legendäre Kinder-Rolle spielte?

Er ist ein echter Klassiker – und für alle, die im Osten Deutschlands aufwuchsen, ist dieser Film einfach legendär: „Die Geschichte vom kleinen Muck“ ist bis heute unvergessen! Der Defa-Märchenfilm wird in den kommenden Monaten erneut seine Blüte erleben, denn wenn es draußen herbstlich wird und es auf die Winterzeit zugeht, schauen viele gern alte Märchen-Streifen von früher. Aber: Was wurde eigentlich aus dem kleinen Muck – also dem Schauspieler, der damals die legendäre Kinder-Rolle spielte?
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Millionen Menschen sahen „Die Geschichte vom kleinen Muck“ – mit allen mehr als 13 Millionen Kinobesuchern in rund 60 Ländern zählt der Film noch heute zu den erfolgreichsten Produktionen der Defa-Geschichte. Die Story: Der kleine Muck hat einen Buckel, wird von den Menschen in seinem Umfeld ausgelacht.
Also begibt er sich in die Wüste, um einen Kaufmann zu suchen, der das Glück zu verkaufen hat. Auf dem Weg kommt der kleine Muck an ein Zauberstöckchen und zwei Zauberpantoffeln, mit denen er blitzschnell laufen kann. Viele Abenteuer folgen.
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Thomas Schmidt spielte die Hauptrolle in „Der kleine Muck“
Der Film machte vor allem ihn bekannt: Thomas Schmidt! Er schlüpfte bei der Produktion im Jahr 1953 in die Rolle des kleinen Muck – Schmidt war damals gerade elf Jahre alt geworden. „Das Interessanteste waren aber die Drehpausen. Da war ich immer bei den Kulissenbauern hinter der Bühne und hab mit denen gehämmert“, verriet er Jahre später der „SuperIllu“. „Und dann waren ja auch viele andere Kinder da. Und die Elefanten und Löwen vom Zirkus Busch.“
Das Gelände in Babelsberg, wo der Film gedreht wurde, sei für ihn ein riesiger Abenteuerspielplatz gewesen, die Bauten fand er „unglaublich beeindruckend“. Doch der Muck blieb seine einzige große Rolle. Denn: Schon zwei Jahre nach dem Dreh floh er mit seiner Mutter und seinem Stiefvater – der war als Drehbuchautor tätig – in den Westen. „Er sollte das Drehbuch zum Tapferen Schneiderlein schreiben und wurde vor ein Gremium beordert, von dem die DEFA politisch kontrolliert wurde“, erzählte Schmidt. „Da wollte man ihn zwingen, das Schneiderlein anzulegen wie Wilhelm Pieck, der ja ein Mann aus dem Volk war und Präsident der DDR wurde.“
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Statt einer Schauspielkarriere folgte für Schmidt dann eine Laufbahn in der Wissenschaft. Und wurde sogar als Erfinder bekannt! Schmidt entwickelte eine Nasendusche zum Spülen der Nase mit einer Kochsalzlösung. Im Juli 2008 starb er im Alter von 66 Jahren nach einer Leukämie-Erkrankung. Die Zuschauer werden sich ewig an ihn erinnern.
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Übrigens: Wie hoch war wohl Schmidts Gage für den Film – was schätzen Sie? Wie hoch fiel eigentlich die Gage für das Spielen des Films aus? „Ich persönlich habe keinen Pfennig gekriegt. Es gab wohl einen Vertrag mit meiner Mutter“, verriet der Schauspieler. „Meine Eltern kauften ein Auto für die Familie, und ich glaube, sie haben die Gage mit verwendet. Mir wäre es lieber gewesen, sie hätten einen der Affen gekauft, die im Film vorkommen.“