Streitpunkt Ukraine-Krieg

Darum lehnt Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel den Friedenspreis ab

Der Sänger der „Prinzen“ , Sebastian Krumbiegel, hat den Löwenherz-Friedenspreis abgelehnt - wegen unterschiedlicher Ansichten zum Ukrainekrieg.

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Absage: Sebastian Krumbiegel auf der 27. José Carreras Gala.
Absage: Sebastian Krumbiegel auf der 27. José Carreras Gala.Gerald Matzka/dpa

Der Sänger der Leipziger Band „Die Prinzen“ , Sebastian Krummbiegel, hat den Löwenherz-Friedenspreis der Organisation „Human Projects “abgelehnt - wegen unterschiedlicher Ansichten zum Ukraine-Krieg.

Per Twitter erklärte Krummbiegel am Dienstag: „Nach langem Abwägen habe ich beschlossen, den #löwenherz #friedenspreis 2023 nicht anzunehmen, weil ich mit der Meinung einiger der Beteiligten zum #Ukrainekrieg und dessen Ursachen nicht überein stimme.“ Er stehe auf der Seite der Ukraine: „Natürlich weiß ich, dass Putin der Aggressor ist, da gibt es doch gar keine Frage“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Als er sich näher mit den anderen Beteiligten der Preisverleihung beschäftigt hatte, habe er angefangen zu zweifeln, so Krumbiegel. „Ich habe deswegen so lange gezögert, weil ich eigentlich davon überzeugt bin, dass wir miteinander reden müssen, wenn wir unterschiedliche Meinungen haben.“ Vor allem in Kriegszeiten müsse man sich aber klar positionieren und keine Zweifel darüber aufkommen lassen, auf welcher Seite der Barrikade man stehe.

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Neben Krumbiegel soll die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz ausgezeichnet werden

Der Geschäftsführer von Human Projects, Karsten Enz, wollte sich am Dienstag nicht zu Krumbiegels Entscheidung äußern. Er wolle sich zunächst intern austauschen, erklärte er auf Anfrage.

Sebastian Krumbiegel sollte ausgezeichnet werden, weil er sich in herausragender Weise um Frieden und Versöhnung verdient gemacht habe, erklärte die Organisation aus dem baden-württembergischen Leonberg (Landkreis Böblingen) bereits Anfang März. Die Verleihung war für den 19. November in Leipzig geplant. Neben Krumbiegel soll auch die in Lam im Bayerischen Wald geborene Journalistin Gabriele Krone-Schmalz mit dem Preis ausgezeichnet werden.

Fans riefen Krummbiegel auf Twitter auf, den Preis abzulehnen

Die ehemalige ARD-Korrespondentin (1987 bis 1991) steht seit einiger Zeit in der Kritik, wenn es um den Ukrainekrieg geht. Die Historikerin Franziska Davies, vom Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München hatte Krone-Schmalz vorgeworfen, „eine langjährige und vehemente Verteidigerin des verbrecherischen Putin-Regimes“ zu sein.

Auf Twitter war Krumbiegel zuvor von Fans aufgerufen worden, den Preis abzulehnen, wegen Krone-Schmalz und dem angekündigten Laudator, dem Theologen Eugen Drewermann.

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