Unwetter und Hochwasser

Damm in Slowenien gebrochen - ein Toter in Österreich

Nach heftigen Unwettern in Slowenien ist ein Damm an einem Fluss im Osten des Landes gebrochen. In Österreich starb eine Person in den Wassermassen. 

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Eine teilweise eingestürzte Brücke in der Nähe der slowenischen Stadt Kamnik.
Eine teilweise eingestürzte Brücke in der Nähe der slowenischen Stadt Kamnik.Miro Majcen/AP/dpa

Nach heftigen Unwettern in Slowenien ist ein Damm an einem Fluss im Osten des Landes gebrochen. In Polen gilt die höchste Regenwarnstufe. Auch Österreich und Kroatien sind von den Wassermassen betroffen.

Betroffen sei die Anlage am Fluss Mur bei Dolnja Bistrica. Das berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Insgesamt zehn Ortschaften seien durch die Wassermassen gefährdet. Dort seien Evakuierungsmaßnahmen im Gange. Wie viele Menschen davon betroffen sind, war zunächst nicht klar.

„Wir haben den absolut notwendigen Schritt der Evakuierung unternommen, weil dies die einzige Maßnahme ist, um mögliche Opfer zu verhindern“, sagte der Katastrophenschutz-Kommandant Srecko Sestan. „Wenn das Wasser anfängt, den Boden wegzutragen, wird der Damm sofort einstürzen, und die Flutwelle wird neun oder zehn Dörfer erfassen.“ Jetzt werde versucht, per Hubschrauber den Staudamm mit Betonblöcken abzudichten, sagte er weiter.

Auch am österreichischen Oberlauf der Mur, in der Nähe von Graz, steige der Pegelstand weiter an, sagte der Hydrologe Janez Polajnar der STA. „Die Bedingungen sind nicht vorhersehbar.“

Ein Toter bei Überschwemmungen in Österreich, 200 mussten Häuser verlassen

Betroffen von Starkregen, Überflutungen und Erdrutschen sind auch Teile Österreichs, Kroatiens und der Slowakei. Das Slowakische Hydrometeorologische Institut (SHMU) in Bratislava rechnet damit, dass an diesem Wochenende extreme Mengen oder sogar Rekordmengen an Niederschlägen gemessen werden. Dementsprechend angespannt sei die Lage an Flüssen und Bächen.

Überschwemmungen im Süden Österreichs haben mindestens ein Menschenleben gefordert. Eine Person war nach Angaben von Augenzeugen am Sonntag in Zollfeld nördlich von Klagenfurt in die Glan gestürzt. Das berichtet die Regierung des Bundeslandes Kärnten. Sie konnte später nur noch tot geborgen werden. Zum Unfallhergang gab es zunächst keine weiteren Angaben.

Die Behörden wappneten sich weiter für abrutschende Hänge, weil die Böden nach dem Starkregen Donnerstag und Freitag vom Wasser völlig übersättigt waren. Allein im Bezirk Völkermarkt mussten mehr als 200 Menschen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen.

Land unter in Kroatien: Die Luftaufnahme zeigt einen Blick auf die Überschwemmungen, die durch das Überlaufen des Flusses Sava in der Nähe von Zagreb verursacht wurden.
Land unter in Kroatien: Die Luftaufnahme zeigt einen Blick auf die Überschwemmungen, die durch das Überlaufen des Flusses Sava in der Nähe von Zagreb verursacht wurden.Igor Soban/PIXSELL/XinHua/dpa

Höchste Regenwarnstufe gilt in Polen

Gewitter und heftige Regenfälle haben am Sonntag in Polen zu Hunderten Feuerwehreinsätzen geführt. Das Tief zog im Lauf des Tages von West nach Ost über das Land. Am Sonntagnachmittag galt im westpolnischen Gebiet Wielkopolska um Poznan (Posen) die höchste, rote Regenwarnstufe des polnischen Wetterdienstes IMGW. In dieser Gegend musste die Feuerwehr laut der Agentur PAP etwa 200 Mal ausrücken.

Eine Gewitterfront mit drohendem Sturm und Hagel rückte auch auf die Hauptstadt Warschau zu. Etwa 100 Feuerwehreinsätze wurden aus der Woiwodschaft Schlesien im Südwesten gemeldet. Meldungen über Verletzte gab es bisher nicht.

Über dem Nordosten Polens war schon in der Nacht zu Sonntag ein schweres Gewitter niedergegangen, ein weiteres droht am Sonntagabend. Der Rettungsdienst rief Segler und andere Wassersportler im Urlaubsgebiet Masuren auf, nicht auf die Seen zu fahren. „Das gilt auch für die, die segeln können. Es passiert zu leicht ein Unglück“, so ein Sprecher.