Crash: Damhirsch fliegt durch Bus-Frontscheibe
Bei einem Umfall in der Mecklenburgischen Schweiz hatte der Busfahrer Glück in Unglück

Bei einem Wildunfall in der Mecklenburgischen Schweiz ist ein Damhirsch gegen einen Bus geprallt, durch die Frontscheibe geflogen und neben dem Fahrer verendet. Wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte, ereignete sich der Vorfall frühmorgens auf der Landesstraße 20 zwischen Seedorf und Malchin.
Hirsch in den Fahrgastraum geschleudert
Das Wildtier sei gegen die rechte Seite der Frontscheibe geprallt und dabei auf etwa einen Meter Höhe in den Fahrgastraum geschleudert worden. Im Bus war nur der 57 Jahre alte Fahrer, der unverletzt blieb. Der Linienbus wollte gerade zu einer Haltestelle, wo Passagiere aufgenommen werden sollten. Der Sachschaden wurde auf mehrere tausend Euro geschätzt. Der Bus musste aus dem Verkehr genommen werden. Die L20 entlang des hügeligen Geländes am Malchiner See gehört zur Deutschen Alleenstraße.
Wildunfälle häufig am Morgen
Für 2020/ 21 listet der deutsche Jagdverband in seiner Wildunfallstatistik 290 Unfälle mit Damwild auf. Im Gegensatz dazu gab es 1450 Kollisionen mit Rehwild. Unfälle mit Damwild sind also vergleichsweise selten.
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Die Gefahr für Wildunfälle ist im Herbst zwischen 6 und 9 Uhr morgens am größten, erklärt Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband. Dann rollt der Berufsverkehr und Wildtiere sind auf der Suche nach Nahrung. Und dann kommt es natürlich zu Konflikten. Wildtiere kennen keine Verkehrsregeln, die kennen auch keine Zeitumstellung".

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Im November passierten ein Drittel aller Wildunfälle im Jahresverlauf mit Wildschweinen und Dammhirschen, so Reinwald. Und die seien besonders gefährlich, auch für Autofahrer. „Wenn ein hundert Kilo Wildschwein mit dem Auto kollidiert bei Tempo 60, dann ist das etwa so, als würde sich ein dreieinhalb Tonnen schweres Nashorn sehr unsanft auf die Motorhaube setzen.“
Was tun bei einem Wildunfall
Taucht tatsächlich mal ein Tier auf der Straße auf, soll man nicht versuchen, auszuweichen, rät der Deutsche Jagdverband, sondern Bremse voll durchdrücken und das Lenkrad festhalten.
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Kommt es zum ZUsammenstoß gilt folgendes Vorgehen: „Zuerst einmal die Warnblinkanlage anschalten, dann Sicherheitsweste anlegen, Warndreieck aufstellen, um den Unfallort zu sichern. Und wenn Personen verletzt sind, auf jeden Fall den Notruf wählen, Polizei, Feuerwehr benachrichtigen. Wenn Tiere vor Ort dort liegen, verletzt, bitte nicht anfassen, es besteht große Verletzungsgefahr, auch für einen Selbst. Auch wenn Tiere geflüchtet sind, immer die Polizei informieren, damit die Jäger dann mit speziell ausgebildeten Hunden diese verletzten Tiere auch suchen und finden können", so Reinwald.