Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor den Gefahren des Corona-Herbst gewarnt.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor den Gefahren des Corona-Herbst gewarnt. imago/Political-Moments

Mit dem Wetter-Umschwung der vergangenen Tage wird langsam, aber sicher deutlich: Der Sommer neigt sich dem Ende, der Herbst rückt langsam näher. Der September steht bereits vor der Tür… und damit ist es nicht mehr weit, bis die Temperaturen endgültig in den Keller sacken. Das facht auch die Angst vor dem Corona-Herbst wieder an. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt nun noch einmal eindringlich vor der kühlen Jahreszeit – und weist auf die Gefahr gefährlicher Virus-Varianten und vieler Toter hin.

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Wegen steigender Corona-Zahlen im Herbst stehen Deutschland aus Sicht von Gesundheitsminister Karl Lauterbach schwierige Zeiten bevor. Das Problem: In der kalten Jahreszeit halten sich die Menschen eher in den Innenräumen auf, was zum Anstieg der Fallzahlen führt.

Lauterbach: Anfang Herbst werden die Infektionszahlen steigen

Mit der Omikron-Subvariante BA.5 werde man zumindest am Anfang des Herbstes einen Anstieg der Zahlen erleben, sagte der SPD-Politiker der Welt am Sonntag. „Es wird dann zu Ausfällen in den Betrieben und der kritischen Infrastruktur kommen, etwa in Krankenhäusern. Es stehen uns also schwierige Zeiten bevor.“

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Es seien schon jetzt zwischen 100 und 150 Corona-Tote pro Tag. „Meine Sorge ist, dass diese Zahl noch steigen könnte.“ Das sei nicht vertretbar. Daher müsse man gut vorbereitet sein. „Und wir sind es, wenn der Bundestag die vorgelegten Änderungen zum Infektionsschutzgesetz beschließt“, so der Minister.

Experten gehen davon aus, dass es schon am Anfang des Herbstes einen Anstieg der Fallzahlen geben wird.
Experten gehen davon aus, dass es schon am Anfang des Herbstes einen Anstieg der Fallzahlen geben wird. dpa/Hauke-Christian Dittrich

Er hoffe auf einen Herbst ohne gravierenden Wechsel der Virusvarianten. Dann bleibe Deutschland vielleicht die epidemische Lage erspart. „Trotzdem brauchen wir für den Notfall Werkzeuge“, sagte Lauterbach. „Der Corona-Herbst wird kein Zuckerschlecken.“

Corona: Es muss mehr Geld in Entwicklung nasaler Impfungen fließen

Viele Menschen glaubten fälschlicherweise, dass sich im Laufe einer Pandemie immer nur die leichteren Varianten durchsetzten. „Das ist ein Irrtum.“ Es gebe keinen Selektionsvorteil für leichtere Varianten. „Wir müssen auf alles gefasst sein.“ Das Virus habe sich zu stark durch Mutationen verändert und tue es immer noch. Deswegen sei das endemische Stadium noch nicht erreicht.

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Zudem fordert der Gesundheitsminister mehr Forschungsgelder für die Entwicklung nasaler Impfungen, die man sprühen kann, um den Schleimhäuten eine Immunität zu verschaffen. „Deutschland steht im internationalen Vergleich bei der Arbeit an diesen Impfstoffen nicht gut da“, sagte er. Es fehle an Forschungsgeldern. Die Impfstoffe für die Nase könnten eine Ansteckung potenziell deutlich reduzieren.