Andernorts steigen sie schon wieder

Die Corona-Inzidenzen in Deutschland sinken kaum noch – Liegt es an der neuen Variante BA.5?

In Portugal sorgt der Omikron-Subtyp BA.5 bereits wieder für einen Anstieg der Todeszahlen. Und das trotz Sommer!

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Der Omikron-Subtyp BA.5 verbreitet sich auch in Deutschland immer weiter.
Der Omikron-Subtyp BA.5 verbreitet sich auch in Deutschland immer weiter.dpa

Seit Wochen waren die Corona-Zahlen in Deutschland und anderen Ländern stetig gesunken. Wie bereits im vergangenen Jahr hatten sich saisonale Effekte bemerkbar gemacht. Doch nun ist die Entwicklung offenbar jäh gestoppt worden. So steigen beispielsweise in Portugal und Südafrika die Inzidenzen wieder an. Schuld ist die Omikron-Sublinie BA.5 – sie könnte auch für die stagnierenden Zahlen in Deutschland verantwortlich sein.

Corona-Inzidenz in Deutschland stagniert

Denn der Abwärtstrend der Corona-Inzidenz ist in dieser Woche zum Erliegen gekommen, moniert das Robert-Koch-Institut (RKI). Bundesweit war die 7-Tage-Inzidenz zwar im Vergleich zur Vorwoche um 37 Prozent gesunken, innerhalb dieser Woche geschieht aber nichts.

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Experten führen das darauf zurück, dass sich auch in Deutschland die Subline BA.5 immer weiter ausbreitet. Bei stichprobenartigen Untersuchungen wird seit etwa Ende April eine ungefähre Verdopplung des Anteils von Woche zu Woche erfasst. Noch ist das Niveau niedrig, doch die Erfahrungen aus Portugal zeigen, dass das nicht so bleiben muss. Die meisten Infektionen gehen in Deutschland noch auf die Subline BA.2 zurück, bei BA.5 sind es inzwischen 5,2 Prozent der Corona-Infektionen. Bei der Subline BA.4 hingegen nur weniger als 1 Prozent.

Was ist über Omikron-Subtyp BA.5 bekannt?

Doch was ist das Problem an BA.5? Zunächst einmal wird sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft. Hinzu kommen die offensichtlichen Daten aus Portugal. Denn dort stiegen zuletzt nicht nur die Infektionszahlen, sondern auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen und die Sterblichkeit.

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Ob BA.5 aber tatsächlich gefährlicher ist, ist wissenschaftlich noch nicht valide belegbar. Virologin Sandra Ciesek vom Uniklinikum Frankfurt sagt, es gebe keine Beweise, dass sich die Krankheitsschwere beim Subtyp BA.5 verändert habe. Das müsse man weiter beobachten. Sicher ist aber, dass dieser Subtyp durch Erbgutveränderungen noch stärker den Antikörpern von Geimpften und Genesenen entkomme. Erste Daten von Menschen, die mit BA.1 infiziert waren, ließen keinen sicheren Schutz vor einer Infektion mit BA.5 erwarten.

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Sie geht daher davon aus, dass sich BA.5, aber auch BA.4 in Deutschland mit der Zeit durchsetzen werden. Die Pandemie ist, obwohl es sich angesichts nahezu völlig aufgehobener Schutzmaßnahmen anders anfühlt, noch nicht vorbei. Dass das auf viele aber anders wirken mag, wird auch durch eine weitere vom RKI veröffentlichte Zahl deutlich: Die Zahl der PCR-Tests in Deutschland ist erstmals seit Monaten auf weniger als 500.000 pro Woche gesunken.